Ein Tier-Spielplatz

Das Sandarium

Ein Sandarium ist ein bisschen wie ein Sandkasten für Kinder, aber eben für Tiere. Es ist ein speziell gestalteter Bereich, der mit verschiedenen Sandarten und naturnahen Materialien gefüllt ist. Das Sandarium bietet nicht nur Lebensraum, sondern auch wichtige Ressourcen für zahlreiche Arten. Solche Lebensräume sind entscheidend für die Bestäubung und die Aufrechterhaltung von Ökosystemen, verbessern das lokale Mikroklima und unterstützt eine gesunde Tierpopulation. Damit trägt das Sandarium aktiv zur Förderung der Biodiversität bei.

In diesem Sand können verschiedene Tierarten nisten, sich wohlfühlen und ihren Lebenszyklus entfalten. Allen voran die bodennistenden Wildbienen, zu denen dreiviertel unserer heimischen Wildbienenarten zählen. Diese Arten können weder in Totholz noch in Schilfhalmen oder ähnlichen Nisthilfen nisten. Sie legen ihre Eier in Brutröhren im Boden, die sie vorher selbst aushöhlen. Da diese Arten auf lockeren Boden angewiesen sind, sind Sandarien wie dieses hervorragend geeignet, um einen passenden Nistplatz zu bieten.

Der Aufbau des Sandariums auf dem Campus der OTH ist Ende November geplant! (Bildmaterialien folgt noch)

 

Bewohner des Sandariums

Zu den bodennistenden Wildbienenarten zählen unter anderem Arten aus den Familien der Langhornbienen (Eucera), Furchenbienen (Halictus und Lasioglossum), Sandbienen (Andrena), Hummeln (Bombus) und auch Kuckucksbienen, die bodennistende Wildbienenarten parasitieren wie zum Beispiel Blutbienen (Sphecodes). Aber auch andere Tiere wie beispielsweise Eidechsen können ihre Eier im Sandarium ablegen. Durch die Sonne werden die Eier anschließend ausgebrütet. Auch Käfer und Insektenlarven wie der Ameisenlöwe und auch Wespen wie die Gemeinen Schornsteinwespen können in solch einem Sandarium leben.

 

Aufbau des Sandariums

  • Der Standort wird möglichst sonnig gewählt: So kann der Sand durch die Sonne aufgewärmt werden, wodurch das Nisthabitat besonders gute Eigenschaften für die Entwicklung von Wildbienen bietet.
  • Anschließend wird ein mindestens 0,5 Meter tiefes Loch ausgehoben und mit einer Drainageschicht gefüllt, was das Ablaufen des Wassers ermöglicht.
  • Je größer das Sandarium angelegt wird desto mehr Arten können dieses als Nistplatz nutzen!
  • Der Sand ist von sehr wichtiger Bedeutung. So sollte kein gewaschener Flusssand (der auch in Sandkästen zu finden ist) genutzt werden, sondern ungewaschener, grober Sand, da dieser nicht so leicht einbricht. So könne die Wildbienen ihre Niströhren in den Sand graben.
  • Das Sandarium wird als abgeschrägter Haufen angelegt, da so Regenwasser besser ablaufen kann und die nistenden Wildbienen so vor Überschwemmungen geschützt werden.
  • Es sollten möglichst wenige Pflanzen auf dem Sandarium wachsen, damit deren Wurzeln den Platz der nistenden Wildbienen nicht versperren.

Kleiner Tipp: Ein Sandarium kann überall angelegt werden (sogar im kleinen Stil auf dem Balkon)!

 

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