Die Vorteile von Flipped Classroom sind hinlänglich bekannt. Es gestaltet das Lernen effektiver und nachhaltiger. Ferner bietet es die Möglichkeit die Lerngeschwindigkeit individuell anzupassen, da die Themenbereiche selbständig und im eigenen Tempo anhand der zur Verfügung gestellten Materialien erarbeitet werden können. Dies reduziert den Druck und ermöglicht eine tiefere Auseinandersetzung mit dem Stoff.
Zu dem kann die Präsenzzeit im Unterricht wesentlich effektiver genutzt werden, um durch die Lösung von Fällen den Transfer einzuüben. Ein weiterer Vorteil des Flipped-Classroom-Ansatzes liegt in der Förderung der Eigenverantwortung und Selbstständigkeit der Lernenden. Sie sind aktiv in ihren Lernprozess eingebunden und übernehmen Verantwortung für die Vorbereitung des Unterrichts. Dies stärkt ihre Fähigkeit zur Selbstorganisation, eine Schlüsselkompetenz für lebenslanges Lernen.
Hier liegt auch der Nachteil, da die Studenten sich häufig nicht die Zeit nehmen wollen oder können, die Themenbereich ausreichend vorzubereiten. Fehlt die Motivation oder Selbstorganisation, kann dies dazu führen, dass sie unvorbereitet in die Präsenzphase kommen, was den gesamten Lernprozess behindern kann.
Besonders jüngere oder weniger erfahrene Studenten können durch diese Eigenverantwortung des Selbststudiums überfordert sein. Ohne Unterstützung entwickeln manche Studenten keine effektiven Strategien, um mit den Inhalten umzugehen.
Daher sieht das angestrebte innovative Konzept eine Kombination aus Frontalunterricht und Flipped Classroom vor. Das nutzt das Beste aus beiden Welten. Es fördert individualisiertes Lernen und schafft Raum für Transfer und Vertiefung, ohne traditionelle Strukturen komplett aufzugeben.
Die Methode ist flexibel, da Inhalte, die durch eine individuelle Vorbereitung möglich sind, ausgelagert werden können, während zu Beginn und komplexe Rechtsthemen gezielt im Frontalunterricht eingeführt werden können. Dies ermöglicht eine gezielte Steuerung des Lernprozesses und stellt sich, dass anspruchsvolle Inhalte begleitet erarbeitet werden können.
Ein weiterer Vorteil liegt in der Kombination verschiedener Lernstile. Während der Frontalunterricht einen strukturierten Input bietet, profitieren selbstständig Lernende vom Flipped-Classroom-Ansatz, der ihnen die Möglichkeit gibt, Inhalte eigenständig zu erarbeiten. Dadurch werden unterschiedliche Lerntypen angesprochen und der Unterricht insgesamt vielseitiger gestaltet.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Reduzierung von Überforderung. Studenten, die Schwierigkeiten mit der Eigenverantwortung oder den digitalen Tools haben, erhalten im Frontalunterricht zusätzliche Unterstützung. Dies stellt sicher, dass niemand abgehängt wird und alle Lernenden von einer ausgewogenen Mischung aus Selbststudium und geführtem Unterricht profitieren. Insgesamt schafft dieses Konzept eine lernförderliche Balance zwischen Struktur und Eigenverantwortung, die den Lernerfolg nachhaltig verbessert.