Teilbereiche der Produktionslogistik
Marktumfeld & Innovationserfordernisse
In der Region Regensburg sind zahlreiche produzierende Unternehmen und deren Dienstleister beheimatet. Erfreulicher Weise fallen darunter namhafte Großunternehmen und deren Zulieferbetriebe ebenso wie innovative und dynamische mittelständische Unternehmen sowie Kleinunternehmen.
Wie anderenorts auch sind diese Unternehmen den dramatischen Veränderungen ausgesetzt, die weltweit in der produzierenden Industrie zu beobachten sind. In wenigen Tagen oder höchstens Wochen sind zahllose Produkte verfügbar. Preise und Lieferzeiten sind über das Internet unmittelbar vergleichbar. Das bedeutet für die Anbieter weiterhin einen starken Kostendruck und noch kürzere Reaktionszeiten.
Damit ergibt sich für diese Unternehmen ein Zwang, kontinuierlich ihre Produktionskonzepte, -strategien und -technologien zu verbessern. Mit dem Innovationszentrum für Produktionslogistik und Fabrikplanung will die Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg die Unternehmen bei diesem Prozess unterstützen. Das Ziel des IPF besteht in der Durchführung von
- Industriekooperationen und -aufträgen auf dem Gebiet der Produktionslogistik und Fabrikplanung von der Feld- bis zur Leitebene sowie
- innovativen Entwicklungs- und Forschungsaufgaben.
Kompetenzen
Das IPF bündelt die Kompetenzen aus den Laboren
- Automatisierungstechnik (Professor Dr. rer. nat. Wolfgang Bock)
- Informationstechnik und Produktionslogistik (Professor Dr.-Ing. Frank Herrmann, Professor Dr. rer. nat. Alexander Söder)
und ehemals Prof. Dr.-Ing. Willi Ertl an der OTH Regensburg.
Im Mittelpunkt stehen Softwarepakete zur Material- und Informationsflusssteuerung in Produktionsunternehmen wie Enterprise Ressource Planning Systeme (ERP-Syteme), Produktionsplanung- und -steuerungssysteme (PPS-Systeme), Systeme zum Bestandsmanagement - auch über Unternehmensgrenzen hinweg - und Systeme zur Prozessleittechnik. Einerseits werden Unternehmen bei der schrittweisen Einführung solcher Systeme – vor allem im Fall von dedizierten Zusatzmodulen – in den Phasen Softwareauswahl, mit den Teilschritten Zieldefinition, Aufstellen von Anforderungen, Anbieterauswahl und -befragung sowie Anbieterpräsentation und -bewertung, und Implementierung, mit den Teilschritten Feinspezifikation, Prototyping, Pilot- und Produktivbetrieb unterstützt.
Im Hinblick auf die kontinuierliche Verbesserung der Nutzung solcher Systeme wird andererseits die Analyse solcher Systeme und deren Weiterentwicklung bzw. die Anpassung auf charakteristische Fragestellungen in der industriellen Praxis behandelt. Die Leistungsanalyse erfolgt durch empirische Methoden unter Einsatz von Simulationswerkzeugen. Damit können Verfahren, Prozesse und die sie unterstützenden Softwaresysteme eingeordnet und bewertet werden.
Das IPF verfügt über Methoden und (Simulations-) Werkzeuge, um Verbesserungspotentiale aufzuspüren und (mittels empirischer Analysen) zu quantifizieren. Es sei betont, dass eine singuläre Betrachtung einzelner Parameter dabei oftmals nicht erfolgversprechend ist, da Parameter sich gegenseitig aufheben können und Parameter, die in Laborsituationen große Auswirkungen haben, in einem Gesamtprozess nur marginale Bedeutung besitzen können. Deswegen sind die Auswirkungen solcher Veränderungen in einem Gesamtprozess – z.B. vom Auftragseingang bis zur Auslieferung – zu analysieren. Die Werkzeuge des IPF erlauben eine solche Untersuchung.