Im Rahmen der öffentlichen Vortragsreihe „OTH Regensburg STADTnah“ hat die Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) Wissenschaftler*innen aus allen Fakultäten an interessante Orte in der Stadt gebracht. Die Reihe wurde in Zusammenarbeit mit der Stadt Regensburg anlässlich des 50-jährigen Bestehens als Fachhochschule organisiert und endete am 24. November 2021 mit gleich zwei Vorträgen sowie einer Führung durch das Jahnstadion.
Forschungsarbeit erlebbar machen
„Als Hochschule für angewandte Wissenschaften fühlen wir uns dem Austausch mit der ganzen Gesellschaft verpflichtet. Wir wollen der interessierten Öffentlichkeit zeigen, wie vielfältig und wie spannend die Forschungsarbeit an unserer Hochschule ist. Wir machen damit erlebbar, wie viel unsere Projekte tatsächlich mit der Stadt und der Gesellschaft zu tun haben. Wir verstecken uns nicht im akademischen Elfenbeinturm, sondern suchen – wie auch bei unseren Kooperationen mit der Wirtschaft – bewusst den Austausch mit der Gesellschaft“, so Prof. Dr. Wolfgang Baier, Präsident der OTH Regensburg, bei der Abschlussveranstaltung in den Räumlichkeiten des Fußballvereins SSV Jahn Regensburg. Mit diesem Ort bestehe seit Abschluss der Kooperation zwischen der Hochschule und dem SSV Jahn Regensburg im Mai 2021 eine besondere Verbindung.
Eine wichtige Rolle spielte dabei Eduard B. Wagner, Vorstandvorsitzender des Vereins der Freunde der OTH Regensburg e.V. (Verein der Freunde), der die Kooperation im Jubiläumsjahr initiierte. Wagner hob hervor, dass der Verein der Freunde sich seit vielen Jahrzenten unter den drei Leitmotiven „Fördern, Vernetzen und Mitwirken“ für die OTH Regensburg engagiere, mit dem Ziel ein starkes regional verankertes Netzwerk aufzubauen. „Und da der Jahn Regensburg mit der Region Ostbayern ebenso verwurzelt ist wie die OTH, lag es nahe, auszuloten, ob eine Zusammenarbeit wechselseitig Mehrwerte generieren kann – im Bereich des Sports sowie in den Bereichen Forschung, Lehre und Weiterbildung“, so Wagner.
Der Vortragsabend wurde von zwei Fakultäten gemeinsam getragen. Die beiden Referenten widmeten sich – passend zum Vortragsort – dem Thema Sport. Prof. Dr. Thomas Groll, Fakultät Betriebswirtschaft, ging der Frage nach, wie gut ausländische Bundesliga-Profis tatsächlich in ihrer deutschen Wahlheimat integriert sind, und was Fußballvereine bei diesem Thema von der Wirtschaft lernen können. Prof. Dr. Rainer Schliermann, Fakultät Angewandte Sozial- und Gesundheitswissenschaften, erläuterte, wie sportpsychologisches Training im Spitzensport zur Leistungssteigerung eingesetzt wird.
Einer der Gäste, Andreas Baldauf, besuchte fast alle Veranstaltungen der Vortragsreihe und war begeistert von der Möglichkeit, neue Orte in Regensburg zu entdecken, die normalerweise nicht so leicht zugänglich sind. „Mit interessanten Vorträgen zu verschiedenen Themengebieten wie Energie, KI, Sport und Bau zeigt die OTH Regensburg anhand aktueller Projekte eindrucksvoll die enge Zusammenarbeit mit Kommunen und Wirtschaft“, so Baldauf bei der Abschlussveranstaltung im Jahnstadion.
OTH Regensburg STADTnah zeigt Forschungsvielfalt
Insgesamt war die Vortragsreihe ein voller Erfolg und präsentierte eine Vielfalt von aktuellen Forschungsthemen der Hochschule. Der Auftakt fand in den Räumen des MINT-Labs Regensburg e.V. im Rubina statt. Die Professoren Dr. Christoph Skornia, Dr. Johannes Schildgen, Dr. Christoph Palm und Dr. Martin Weiß zeigten an Beispielen aus den Bereichen Robotik, Medizinische Bildverarbeitung und Big Data, wie die Fakultät Informatik und Mathematik der OTH Regensburg mit an der Zukunft der Digitalisierung arbeitet. „Vom Wasser zum grünen Strom“ war das Thema von Prof. Dr. Andreas Lesser, Fakultät Maschinenbau, im Wasserkraftwerk Pfaffenstein. Unter dem Motto „Klimafreundliches und soziales Wohnen in der Margeretenau mit Sonne und KI“ führte Vizepräsident Prof. Dr. Oliver Steffens, Fakultät Angewandte Natur- und Kulturwissenschaften, durch das baugenossenschaftlichen Wohnviertel Margaretenau und zeigte am Demonstrationsgebäude, wie im Forschungsprojekt MAGGIE klimafreundliche und zugleich mietkostenneutrale Lösungen für eine Modernisierung des historischen Gebäudebestands entwickelt wurden. Der Frage „Wie wird Bayern klimaneutral?“ ging Prof. Dr. Michael Sterner, Fakultät Elektro- und Informationstechnik, im Casino der REWAG nach. Im Kunst- und Gewerbeverein widmeten sich Prof. Dr. Thomas Neidhart und Prof. Dr. Wolfgang Finckh, Fakultät Bauingenieurwesen, der Entwicklung von der einstigen Baufachschule zum heutigen High-Tech-Studium und stellten die Verstärkung von Tragwerken mit Kohlestofffasern unter der Überschrift „Ertüchtigung statt Neubau“ vor. Spuren der mittelalterlichen Bausubstanz beim Alten Rathaus, die in vielen Bereichen erhalten und der Öffentlichkeit doch verborgen sind, konnten die Teilnehmenden mit Cornelia Gmeiner und Prof. Dr. Dietmar Kurapkat, Fakultät Architektur, entdecken.