Henrik Mattes, Absolvent des Masterstudiengangs Historische Bauforschung, wurde für seine herausragende Masterarbeit „St. Jakob in Regensburg – Türme und östlicher Gebäudeabschluss“ mit dem Braumandl Preis in Höhe von 10.000 Euro geehrt. In seiner Arbeit widmete sich Henrik Mattes der bauhistorischen Dokumentation und Analyse der östlichen Türme sowie der drei Apsiden der Schottenkirche St. Jakob in Regensburg. Er fokussierte sich dabei auf einen der bedeutendsten romanischen Sakralbauten Süddeutschlands, der trotz zahlreicher Studien bisher noch keiner umfassenden bauforscherischen Aufarbeitung unterzogen wurde. Unter anderem beschäftigte sich Henrik Mattes mit Steinbearbeitungsspuren und Brandspuren, anhand derer er zum Beispiel am Nordturm eine klare Baufuge zwischen dem mittelalterlichen Kern und den wesentlichen Veränderungen des 19. Jahrhunderts benennen konnte. Durch das Zusammenspiel von akademischer Kompetenz und baupraktischem Erfahrungswissen konnte Henrik Mattes am Ende eine komplexe Genese des Gebäudeteils vorlegen. Mit Hilfe dieser Methodik könnte er nun in einer Promotion das Gesamtbauwerk von St. Jakob erforschen und damit eine bauhistorische und bauforscherische Bearbeitung eines sehr bedeutenden Regensburger Kirchenbaus vorlegen.
Henrik Mattes‘ wissenschaftliche Exzellenz, sein persönlicher Einsatz und Werdegang machen ihn zu einem würdigen Preisträger der Stiftung. Er begann seinen beruflichen Weg mit einer Steinmetzausbildung und spezialisierte sich, unter anderem durch eine Weltreise mit Arbeitsaufenthalten in verschiedenen Ländern, in der Restaurierung historischer Gebäude. Ab 2019 absolvierte Henrik Mattes den Bachelorstudiengang „Baukulturerbe“ an der Hochschule RheinMain in Wiesbaden, bevor er ab 2021 an der OTH Regensburg den Masterstudiengang Historische Bauforschung begann. Seine Masterarbeit ist die logische Fortsetzung dieses außergewöhnlichen und praxisnahen Lebenslaufs.
Die Brigitta und Oskar Braumandl Stiftung wurde ins Leben gerufen, um das Lebenswerk der Eheleute Braumandl fortzuführen und zu teilen. Ihr Vermögen, das sie durch Fleiß, Ehrgeiz und Willenskraft erworben haben, möchten sie nutzen, um talentierte junge Menschen zu fördern, die ähnliche Werte verkörpern, aber nicht über die nötigen finanziellen Mittel verfügen. Dabei steht die Förderung der Jugendhilfe und Berufsbildung in Regensburg im Vordergrund, insbesondere durch die Vergabe von Preisen an herausragende Studierende. 2023 wurden erstmals Studierende ausgezeichnet, deren außergewöhnliche Leistungen von Professorinnen und Professoren der Universität Regensburg und der OTH Regensburg vorgeschlagen wurden. Die Auszeichnungen würdigen Studierende, die durch außergewöhnliche Leistungen, Fleiß und persönliches Engagement herausstechen.