Manfred Vogl, der Geschäftsführer der Schneider Electric Sachsenwerk GmbH, hieß die Gäste von der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) im Namen der Firma herzlich willkommen. Zum Auftakt der Veranstaltung am 11. Oktober 2018 stand ein kurzer Einblick in das Unternehmen am Standort Regensburg auf dem Programm. Das Sachsenwerk entwickelt, baut und vertreibt hier Schaltgeräte und -anlagen für die Energieverteilung in der Mittelspannungsebene.
Bei einer kurzweiligen Führung durch das Werk erfuhren die Promovierenden und Professoren Details zur Produktion und Funktionsweise der drei verschiedenen Schaltanlagen, die am Standort Regensburg hergestellt werden. Nach einer kurzen Kaffeepause boten Impulsvorträge die Basis für einen Austausch zwischen Theorie und Praxis.
„Unser Ziel ist es, dass wir einen wechselseitigen Eindruck davon gewinnen, was Ihr macht und was wir machen“, läutete Dr. Thomas Weber, Leiter Field Service – Network Planning, Energy Business bei der Schneider Electric GmbH, die angeregte Diskussionsrunde ein. Er startete mit sechs Impulsen zur aktuellen Praxis der Netzplanung. Anhand ihres Ursprungs, der Zielsetzung und der praktischen Umsetzung beleuchtete Dr. Weber dabei Themen der öffentlichen Diskussion wie E-Mobility, Störlichtbogenberechnung und Blackout sowie Themen mit unentdeckten kritischen Potenzialen, darunter Kurzschlussfestigkeit, Netzschutz und Personensicherheit.
Von Netzentlastung bis grenzüberschreitender Energieinfrastruktur
Thomas Sippenauer, angehender Doktorand an der Fakultät Elektro- und Informationstechnik an der OTH Regensburg, ging anschließend auf die Erschließung von Flexibilitätspotenzialen zur Netzentlastung ein. Ausgangslage seiner Forschungsarbeit bildet die Volatilität von Photovoltaikanlagen. Im Rahmen des Forschungsprojekts „C/sells“ entwickelt die OTH Regensburg in Zusammenarbeit mit der Bayernwerk AG, der Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE), verschiedenen Stadt- und Kreiswerken sowie der Consolinno Energy GmbH in einer ostbayerischen Demonstrationszelle ein Verfahren zur Bestimmung des optimalen netzdienlichen Verhaltens von Verbrauchsanlagen.
Hermann Kraus, ebenfalls Doktorand an der Fakultät Elektro- und Informationstechnik, lieferte einen Impuls zur Automatisierung in der Stromnetzplanung, mit der er sich im Rahmen des Bayerisch-Tschechischen Forschungsprojekts „CrossEnergy“ beschäftigt. Ziel des Projekts der OTH Regensburg, der Technischen Hochschule (TH) Deggendorf und Westböhmischen Universität Pilsen ist es, einen Beitrag zu einer gemeinsamen, grenzüberschreitenden Energieinfrastruktur in der Donau-Moldau-Region zu leisten. Hermann Kraus erläuterte das Projekt, die Forschungsschwerpunkte sowie die Programmarchitektur und veranschaulichte seine Forschungstätigkeit am Beispiel der Verkabelung.
Zum Schluss: ein Blick in die digitale Zukunft
Wolfgang Bogie, Produkt Marketing, Schneider Electric GmbH, richtete schließlich mit der Vorstellung der EcoStruxureTM Platform den Blick in die digitale Zukunft. Die Plattform schafft mit der Vernetzung aller Betriebsmittel und Produkte einen Mehrwert in den Bereichen Sicherheit, Zuverlässigkeit, Effizienz, Nachhaltigkeit und Konnektivität.
Nach der intensiven fachlichen Diskussion stellte Natalie Habibov, Talent Development Specialist, Schneider Electric als Arbeitgeber vor und informierte die Promovierenden über die Entwicklungsprogramme des Unternehmens für „early careers“.
Ein „Bonbon“ hatte Manfred Vogl zum Abschluss noch vorbereitet: Fabian Wolz, Quality Director, Schneider Electric Sachsenwerk GmbH, präsentierte kurz und knapp das Energiemanagement am Standort Regensburg, um den dortigen Energieverbrauch zu senken. Ein Imbiss rundete die Veranstaltung ab und bot Raum für gemeinsamen Austausch und weitere fachliche Diskussion.
OTH-Doktoranden- und Doktorandinnenseminar
Das OTH-Doktoranden- und Doktorandinnenseminar ist Bestandteil des OTH-Verbunds und eingebettet in den gemeinsamen Entwicklungsplan. Ziel ist es, die Attraktivität und die Qualität der Promotionsphase an der OTH Regensburg für alle Doktorandinnen und Doktoranden weiter zu erhöhen. Das OTH-Doktoranden- und Doktorandinnenseminar bietet allen kooperativ Promovierenden überfachliche Zusatzqualifikationen, die Vernetzung mit anderen Promovierenden, potenziellen Arbeitgebern und weiteren relevanten Akteurinnen und Akteuren der Region sowie die Möglichkeit der Immatrikulation.