Im April 2016 besuchten Alumni und Freunde der OTH Regensburg die Druckerei Fr. Ant. Niedermayr, Graphische Kunstanstalt seit 1801. Geschäftsführer Johannes Helmberger begrüßte die Gäste und erläuterte zunächst, was sich hinter dem altertümlichen Namen des Familienunternehmens verbirgt.
Franz Anton Niedermayr war Mitbegründer der im 19. Jahrhundert erfundenen Lithographie. Seine Idee war es ursprünglich, Partituren zu drucken, um die Musikwelt zu revolutionieren. Die Lithographie ist die Grundlage des heutigen Offset-Druckverfahrens. „Man druckt von der Rolle wie von der Klopapierrolle und klebt immer wieder an“, erklärt Johannes Helmberger das Verfahren in Kürze.
Die 1801 in Regensburg gegründete graphische Kunstanstalt Fr. Ant. Niedermayr entwickelte sich in den letzten 10 Jahren von einer handwerklich, mittelständischen Offsetdruckerei zu einem bundesweit aktiven Medien- und Druckdienstleister. „Wir bezeichnen uns nicht als Druckunternehmen“, so Johannes Helmberger, sondern als „informationsverarbeitendes Produktionsleistungsunternehmen“. Die Spezialisierung im Druckbereich liegt auf tagesaktuellen Beilagen in höchsten Auflagen und umfangreichen Katalogen. „Schauen Sie in Ihren Briefkasten, die Hälfte ist von uns.“, scherzt Johannes Helmberger und betont „Print ist out. Das stimmt überhaupt nicht.“
Die größte jemals gebaute Rollen-Offsetmaschine wurde in der Druckerei Fr. Ant. Niedermayr entwickelt. 2006 wurde eine 80-Seiten-Maschine in Betrieb genommen. 2012 folgte mit einer 96-Seiten Maschinen deren Weiterentwicklung. Aktuell entsteht ein Erweiterungsbau des Druckereigebäudes mit ca. 3.500 m² für eine weitere 96/120 Seiten Rollenoffset Druckanlage mit entsprechender Infrastruktur und Logistikflächen. 1989 zählte das Unternehmen eine Milliarde bedruckte Seiten pro Jahr, 2019 sollen es 80 Milliarden sein.
Bei einer Führung durch das Unternehmen durften die Gäste die Rollen-Offsetmaschine in Aktion erleben und erhielten beim Besuch der firmeneigenen Agentur und des Fotostudios einen Einblick in das Angebotsspektrum.
Ein gemütlicher Imbiss rundete die Veranstaltung ab und bot den Alumni und Mitgliedern des Vereins der Freunde der OTH Regensburg Gelegenheit zum gemeinsamen Austausch.