Für eine Teilnahme in Präsenz hatten sich 170 Personen aus Pflegepraxis und Pflegewissenschaft angemeldet. Weitere 65 Personen haben virtuell teilgenommen. Nach einer Keynote, bei der Dr. Heiner Friesacher pflegetheoretisch auf den Kern der Pflege und den Stellenwert der Übernahme heilkundlicher Tätigkeiten kritisch einging, gaben Studierende, Absolventinnen und Absolventen aus den beteiligten drei bayerischen Hochschulen Einblicke in ihre Forschungsthemen und Arbeitsfelder als APN-Master in der klinischen Pflege. Weitere 15 klinisch relevante Themen wurden in einer Postersession vorgestellt. In einer anschließenden Pause, in der die Fachschaft der Fakultät Punsch ausschenkte, konnten die Teilnehmenden die Poster bewerten und digital ihre Stimme abgeben. Die Themen „Advanced Practice Nursing aus der Sicht von Pflegefachpersonen in der Akutpflege der Neurologie“ von Nadja Stadfeld et al. und „Interventionen zur Tabletteneinnahme bei onkologisch erkrankten Kindern“ von Sophia Ruf-Büttner et al. wurden mit dem ersten bzw. zweiten Posterpreis prämiert.
Alle Projekte und Themen der 3. ANP-Konferenz werden in einem Tagungsband vorgestellt, der im Printformat und digital zur Verfügung steht.
Am 29. November 2024 und 30. November 2024 schlossen sich die 7. Expertisenworkshops des DNAPN & ANP mit ca. 60 Teilnehmenden an, für die die OTH Regensburg ebenfalls Gastgeberin war. Es diskutierten Pflegeexpertinnen und -experten, Pflegewissenschaftlerinnen und -wissenschaftler und Studierende aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und Irland über Themen wie die Heilkundeausübung in der Intensivpflege und in der pädiatrischen Pflege, über Forschungsbedarfe und Theorieentwicklung sowie über Tätigkeitsfelder von Advanced Practice Nurses im europäischen Raum.
Beide Tagungen stießen auf große Resonanz und haben gezeigt, welchen essenziellen Stellenwert die Profession Pflege und eine erweiterte und vertiefte Pflegepraxis als neue Versorgungsform haben und wie dringlich der Handlungsbedarf in Bezug auf den veränderten Skills- und Grademix in der Pflege ist. Pflegepraxiseinrichtungen sind aufgefordert abgestufte Kompetenzprofile zwischen Pflegeassistentinnen und -assistenten, Pflegefachpersonen mit und ohne Bachelorabschluss und Pflegeexpertinnen und -experten APN zu integrieren. Die bereits initiierten Gesetzesvorhaben der Bundesregierung (Pflegekompetenzgesetz und ANP-Gesetz) müssen auch durch die Anfang 2025 neu gewählte Regierung dringend weiterverfolgt werden. Der aktuelle Aufwind droht sonst abzuflachen, wodurch sich die bereits prekäre Situation der pflegerischen Versorgung weiter zuspitzen würde.