Einfach mal machen, oft ist das leichter gesagt als getan. Bei der Akademischen Jahresfeier der OTH Regensburg passte dieser Motivationsspruch, mit dem auch der Vortrag des Gastredners Prof. Dr. Volker Busch überschrieben war, perfekt. Im Rückblick auf das Jahr 2024 von OTH-Präsident Prof. Dr. Ralph Schneider wurde deutlich: An der Hochschule wird „Einfach mal machen“ gelebt. Dass dies gut ankommt, zeigte sich in der Rekord-Teilnehmendenzahl an diesem Freitag, 6. Dezember. Mehr als 400 Gäste, wie Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer, Stadträte, Landtagsabgeordnete, Geistliche sowie Vertreterinnen und Vertreter umliegender Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Universitäten, Angehörige der Hochschule sowie die ehemaligen Präsidenten waren zum Höhepunkt des Hochschuljahres gekommen.
Es erwartete sie ein weihnachtliches Bühnenbild und ein festlicher musikalischer Rahmen durch den OTH-Chor. Moderatorin Valerie Fischer führte durch das Programm, das traditionell mit dem Gedenken an die Verstorbenen der Hochschulfamilie begann. Markus Blume, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, übermittelte sein Grußwort per Videobotschaft. Er verdeutlichte, dass es in schweren Zeiten Einrichtungen brauche, die Hoffnung, Zukunft und Leidenschaft ausstrahlen. Und solch eine besondere Einrichtung sei die OTH Regensburg. Von den Promotionszentren über das neue Haus für Innovation und Transfer bis zu den Technologientransferzentren in der Region demonstriere die OTH Regensburg wie „einfach mal machen“ eben geht.
Klaus Zuchs, Vorsitzender des Sprecher:innenrats der Studierendenvertretung (StuV), gab einen Einblick in die aktuelle Arbeit der StuV und hob die neu geschaffene Gruppe International Campus Friends hervor, die sich mit sehr großem Erfolg für die Bedürfnisse der internationalen Studierenden einsetze.
Die OTH Regensburg ist Vorreiterin bei der Akademisierung der Gesundheitsberufe
In seinem „Blick zurück“ fasste Präsident Schneider die Höhepunkte des Hochschuljahres zusammen und trat zunächst passend in Nikolausmütze und mit Goldenem Buch nach vorne. Er las zwar niemandem die Leviten, wie es sich Minister Blume in seinem Grußwort scherzhaft vorgestellt hatte, jedoch ließ er auch die schwierigen Themen nicht aus. Süffisant merkte er an, dass die im Hintergrund projizierten Schneeflocken gar keine Schneeflocken seien, sondern Gendersterne. Das sogenannte Genderverbot habe an der Hochschule durchaus für Verärgerung gesorgt, denn die OTH Regensburg steht für Vielfalt, Offenheit und Toleranz.
Diese sind zentrale Themen im Hochschulentwicklungsplan, der im vergangenen Jahr bei der Akademischen Jahresfeier im Mittelpunkt stand. Auf einen der Entwicklungsschwerpunkte des Plans ging Präsident Schneider im Anschluss näher ein, und zwar das Motto der Jahresfeier: „Gesundheit“. Denn die OTH Regensburg ist Vorreiterin bei der Akademisierung der Pflegeberufe. „Rund 1000 Studierende sind derzeit in 14 Bachelor- und Masterstudiengängen aus dem Bereich Gesundheit eingeschrieben. Wir verknüpfen die Themen Gesundheit, Soziales, Technik, Betriebswirtschaft und Design – ein Alleinstellungsmerkmal unserer Hochschule“, so Schneider. Die an der OTH Regensburg ausgebildeten Fachkräfte tragen nicht nur zu einer höheren Qualität der Patientenversorgung bei, sie können anspruchsvollere Arbeit leisten, haben bessere Karrierechancen, entwickeln Innovationen und wirken in interdisziplinären Teams mit.
In dem Jahresrückblick durften die zahlreichen Veranstaltungen nicht fehlen. Besonders hab Präsident Schneider die Feier zur Verleihung des eigenständigen Promotionsrechts hervor, bei der offiziell verkündet wurde, dass weitere Promotionszentren genehmigt wurden. Insgesamt sechs Promotionszentren betreibt die OTH Regensburg nun im Verbund mit der Hochschule Georg Simon Ohm Nürnberg und der Hochschule München, zwei davon haben ihren Sitz in Regensburg.
Die Fakultät Informatik und Mathematik feierte heuer ihr 50. Jubiläum mit einer großen Veranstaltungsreihe. Es sei visionär, dass hier vor 50 Jahren bereits die ersten Informatikstudierenden ausgebildet wurden. Inzwischen ist die Zahl der Studierenden in der Fakultät auf 2000 angewachsen.
Auch fernab von den Hörsälen gab es dieses Jahr einen besonderen Erfolg zu feiern. Das Fußballteam der OTH Regensburg holte bei den Bayerischen Hochschulmeisterschaften am 5. Juli 2024 den Siegerpokal. Zu Ehren der Mannschaft zettelte Präsident Schneider eine Laola-Welle im Hörsaal an, die durchaus Stadion-Tauglichkeit aufwies.
Ein weiterer Rekord im Jahr 2024 war die Zahl der 2802 Studienanfängerinnen und -anfänger im Wintersemester 2024/25, womit nun mehr als 11.000 Studierende an der OTH Regensburg eingeschrieben sind. Bei der Erstsemesterbegrüßung hatte Präsident Schneider dann auch seinen ersten großen Auftritt als Tik-Tok-Star, was die Aufrufzahlen auf dem neuen Social-Media-Kanal sogleich in die Höhe trieb. Zum festlichen Abschluss seiner Rede, gab es natürlich am Nikolaustag noch Geschenke. Zwei Kekse, die sich zu einem Weihnachtsbaum zusammenstecken lassen, erfordern nur minimales technisches Verständnis, man konnte sie sich aber auch sehr gut schmecken lassen.
Preis für gute Lehre geht an zwei Dozentinnen
Mit zwei Videos ehrte die OTH Regensburg die beiden Preisträgerinnen des Preises für gute Lehre. Prof. Dr. Sabine Jaritz (Fakultät Business and Management) und Prof. Dr. Ina Schildbach (Fakultät Sozial- und Gesundheitswissenschaften) beeindruckten mit ihrem außergewöhnlichen Engagement. Beide betonten, dass ihre größte Motivation das Feedback der Studierenden sei und die Möglichkeit, den jungen Menschen auf ihrem Weg ins Berufsleben wertvolle Impulse zu geben. Dipl.-Kfm. Gert Wölfel, Vorsitzender der Stiftung zur Förderung der OTH Regensburg, und Dr. Bernd Waffler, stellvertretender Vorsitzender, überreichten die Preise an die beiden herausragenden Dozentinnen.
Für einen weiteren Höhepunkt der Feier sorgte Prof. Dr. Volker Busch, Wissenschaftler, Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie und Bestseller-Autor. In seinem Vortrag „Einfach machen! Keine Angst vor Veränderungen“ räumte er mit Mythen auf und veranschaulichte eindrucksvoll, wie sich lebenslanges Lernen auf das Wohlbefinden und die Gesundheit auswirkt. Veränderungen seien zwar anstrengend, aber ein natürlicher Stimulator für das Gehirn. Wer als Erwachsener noch etwas Neues lerne, wie Jonglieren, eine Fremdsprache oder ein Instrument, der könne Nervenzellen wieder aufbauen und auch im hohen Alter neue Impulse für das Gehirn setzen.
Den anschließenden Empfang nutzten die Gäste für einen regen Austausch und bestimmt wurde dort getreu dem Spruch „Einfach mal machen“ die ein oder andere Idee aus der Taufe gehoben, die 2025 für Aufsehen sorgen wird.