„Ihre Hochschule ist die erste Einrichtung, die wir unterstützen, seit der Stiftungszweck um die Förderung begabter junger Menschen und qualifizierten wissenschaftlichen Nachwuchses erweitert wurde. Wir freuen uns auf das gemeinsame Projekt“, sagte Ulla Niehoff, Vorstandsvorsitzende der Stiftung, bei der Vertragsunterzeichnung in Regensburg.
Die Digitalisierung und der Einsatz sogenannter digitaler Zwillinge in der Industrie sind in aller Munde: Einfachere Produktionsabläufe, nachhaltige Nutzung von Ressourcen, Reduzierung von Kosten, Beschleunigung von Innovationen. Prof. Dr.-Ing. Thomas Schaeffer und Prof. Dr.-Ing. Carsten Schulz von der OTH Regensburg wollen nun mit ihrem Forschungsprojekt auch „klein- und mittelständischen Unternehmen im Maschinenbau durch die Anwendung digitaler Methoden für die Produktentwicklung zu einem erheblichen Wissens- und damit Marktvorteil verhelfen“. „Dank der großzügigen Unterstützung durch die Niehoff Stiftung können wir Grundlagenforschung und angewandte Forschung im Bereich digitaler Zwillinge miteinander verbinden“, erläutern Schaeffer und Schulz.
Den hohen Praxisbezug – „typisch für unsere Hochschule“ – hob Prof. Dr. Ralph Schneider, Präsident der OTH Regensburg hervor. Beteiligt an dem neuen „Arbeitskreis digitaler Zwilling“ sind die BHS Corrugated Maschinen- und Anlagenbau GmbH (Weiherhammer), die Firmengruppe Max Bögl (Sengenthal), die GE Wind Energy GmbH (Salzbergen), die Maschinenfabrik Reinhausen GmbH (Regensburg), Siemens Healthineers (Kemnath) und die Maschinenfabrik Niehoff GmbH & Co. KG (Schwabach).
Der Arbeitskreis „bietet eine hervorragende Basis zum Wissensaustausch zwischen der OTH Regensburg und den projektbeteiligten Unternehmen. Dieser ist für eine nachhaltige und wirtschaftliche Zukunft essenziell“, sind die Professoren Schaeffer und Schulz überzeugt. Dank der Unterstützung durch die Stiftung könne diese unternehmensübergreifende, wissenschaftliche Kommunikationsplattform geschaffen werden. Ziel: Weiterentwicklung der digitalen Methoden und Techniken zur innovativen Produktentwicklung.
Geld für Stelle eines wissenschaftlichen Mitarbeiters über fünf Jahre
Wie Vorstandsvorsitzende Ulla Niehoff informierte, wurde die Walter und Elfriede Niehoff Stiftung im Jahr 2005 etabliert, zunächst mit dem Ziel, die Kriegsgräberfürsorge und die Meisterkonzerte in Schwabach zu unterstützen. Erst vor kurzem war der Stiftungszweck erweitert worden um die Förderung von begabten jungen Menschen und qualifiziertem wissenschaftlichen Nachwuchs. Der Schwerpunkt liege hier auf den wirtschaftswissenschaftlichen und technischen Studiengängen, so Frau Niehoff. Seit diesem Jahr „können wir so zukunftsweisende Forschungsprojekte wie die Nutzung digitaler Zwillinge für den Mittelstand im Maschinenbau unterstützen“, sagte Ulla Niehoff. Die Maschinenfabrik Niehoff GmbH & Co. KG zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Drahtzieh- und Weiterverarbeitungsanlagen für die Draht- und Kabelindustrie. Das Unternehmen mit rund 900 Mitarbeitern weltweit und einem Jahresumsatz von 220 Millionen Euro arbeitet bereits seit etwa eineinhalb Jahren eng und vertrauensvoll mit der Fakultät Maschinenbau der OTH Regensburg und hier insbesondere Prof. Dr.-Ing. Thomas Schaeffer zusammen.
Mit den Stiftungsmitteln kann über fünf Jahre die Stelle eines wissenschaftlichen Mitarbeiters im Labor Mehrkörpersimulation finanziert werden: Besetzt wurde sie mit Matthias Schuderer (M.Sc.). Er hat u.a. die Aufgabe, verstärkt interdisziplinäre Aktivitäten zu starten, um das Forschungskonzept Nutzung digitaler Zwillinge für den Mittelstand im Maschinenbau voranzubringen. „Technologie- und Wissenstransfer fordert nicht nur das neue bayerische Hochschulinnovationsgesetz, sie sind fest im Selbstverständnis der OTH Regensburg verankert. Daher sind wir der Walter und Elfriede Niehoff Stiftung für die großzügige Unterstützung auf diesem Weg äußerst dankbar“, sagte Präsident Schneider.