Forschungsmaster zeigen Stärke der angewandten Forschung

220 Studierende besuchten am 8. Juli die Applied Research Conference (ARC) 2019, für die sie 107 Publikationen einreichten und 113 Posterbeiträge erstellten. Die ARC 2019 fand an der OTH Regensburg statt.

Als im Jahr 2009 der Studiengang „Applied Research in Engineering Sciences“ von den Technischen Hochschulen Nürnberg, Deggendorf und Regensburg ins Leben gerufen wurde, war noch nicht absehbar, welchen Erfolg dieses Studienangebot für die beteiligten Hochschulen, die Studierenden und die mitwirkenden Professorinnen und Professoren haben würde. 

Inzwischen führen die Hochschulen Ansbach, Augsburg, München sowie die Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden (OTH Amberg-Weiden) und die Technische Hochschule Ingolstadt diesen Studiengang kooperativ mit den Gründungshochschulen. Mittlerweile ist nicht nur der Studiengang, sondern auch seine Fachkonferenz etabliert. Am 8. Juli 2019 richtete die Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) die „Applied Research Conference“ (ARC) 2019 aus. Leistungsfaktoren waren 107 eingereichte Publikationen und 113 erstellte Posterbeiträge von 220 teilnehmenden Forschungsmasterstudierenden.

Die beiden General Chairs, Prof. Dr. Jürgen Mottok (OTH Regensburg) und Prof. Dr. Marcus Reichenberger (TH Nürnberg), eröffneten die Konferenz. Prof. Dr. Ralph Schneider, Vizepräsident für Lehre der OTH Regensburg, verwies in seinem Grußwort der OTH Regensburg auf das zehnjährige Jubiläum des MAPR-Studiengangs. Die Keynote zu ethischen Fragen der Digitalisierung hielt Prof. Dr. Karsten Weber (OTH Regensburg).

Konferenz mit neun Sessions und zwei Poster-Sessions

Die Konferenz war im Anschluss in neun fachliche Sessions und zwei Poster-Sessions aufgeteilt. Die fachlichen Sessions entsprachen dem Querschnitt angewandter Forschungsthemen der beteiligten Hochschulen:

  1. Software Engineering and Software Technologies
  2. Materials and Manufacturing Technologies
  3. Optical Technologies and Communication Network
  4. Power Technologies
  5. Robotics
  6. Car Technologies
  7. Measurement Technologies
  8. Logistics & Organization
  9. Machine Learning

Für eine offene und kreative Lehr- und Lernumgebung

Lehre und Studium sind im Studiengang „Applied Research in Engineering Sciences“ geprägt durch eine studierendenorientierte Lehr- und Lernkultur mit einer offenen und kreativen Lehr- und Lernumgebung wie der ARC 2019. Die freie Wahl des Forschungsthemas in der Bewerbungsphase verlangt den Studierenden des Forschungsmasterstudiengangs eine hohe Selbstverantwortung für ihr zukünftiges Lernen ab. Forschendes und selbst gesteuertes Lernen findet in den vielfältigen Forschungsprojekten der beteiligten Hochschulen statt – oft in interdisziplinären Teams.

Die Studierenden verantworten ihren Lernprozess selbst und beschreiten individuelle Lernwege. Die Forschungsprojekte mit ihren komplexen Problemstellungen ermöglichen den Studierenden situatives Lernen, das entdeckendes Lernen mit Forschungsfragen auslöst. Die Hochschullehrerin beziehungsweise der Hochschullehrer übernimmt beim forschenden Lernen die Rolle einer Lernberaterin oder eines Lernberaters und unterstützt damit die Verantwortungsübernahme der Studierenden.

ARC als idealer Ort für die kritische Reflexion

Insbesondere die sechs Merkmale des forschenden Lernens zeichnen diesen Studiengang aus, beispielsweise die selbständige, eigenverantwortliche Strategie der Studierenden und damit verbunden das Risiko an Irrtümern sowie die selbstkritische Prüfung der Forschungsergebnisse. Für die kritische Reflexion der wissenschaftlichen Publikationen der Forschungsmasterstudierenden ist die ARC ein ausgezeichneter Ort. 

Der Forschungsmaster zeichnet sich dadurch aus, dass den Studierenden Raum und Zeit für selbst gesteuertes Lernen im Forschungsumfeld gegeben wird. Dabei orientiert er sich an Zielen, Fragen und Hypothesen der wissenschaftlichen Arbeitsweise. In aktiver Mitarbeit in einem übergreifenden Forschungsprojekt können die Studierenden (mit)gestalten, erfahren und reflektieren. Dies ermöglicht die ARC, die somit gleichermaßen das Präsentieren eigener Forschungsergebnisse auf Fachkonferenzen frühzeitig vermittelt und einübt.

Die Ausrichtung einer Konferenz ist ressourcenintensiv. Daher wertschätzte Prof. Dr. Jürgen Mottok die Helferinnen: „Unser besonderer Dank gilt den Forschungs- und Projektassistentinnen Erika Antoni (OTH Regensburg) und Monica Hain (TH Nürnberg). Ohne das große Engagement der beiden Assistentinnen wäre die Durchführung der ARC 2019 nicht möglich gewesen.“ Die beiden General Chairs sprachen beiden Dank aus und überreichten einen Blumenstrauß.

Tagungsband zur ARC 2019

Zur ARC 2019 ist auch ein Tagungsband erschienen: 

  • Jürgen Mottok, Marcus Reichenberger (Hrsg.): Applied Research Conference. ARC 2019. Regensburg, 8 July 2019. Berlin (Pro Business) 2019, ISBN-Nr.: 2019 978-3-96409-182-6
Prof. Dr. Karsten Weber von der OTH Regensburg, der die Keynote zu ethischen Fragen der Digitalisierung auf der Applied Research Conference (ARC) 2019 hielt.
Prof. Dr. Karsten Weber von der OTH Regensburg, der die Keynote zu ethischen Fragen der Digitalisierung auf der Applied Research Conference (ARC) 2019 hielt. Foto: Prof. Dr. Jürgen Mottok
Von links: Prof. Dr. Jürgen Mottok, Erika Antoni, Monica Hain und Prof. Dr. Marcus Reichenberger auf dem Campus der OTH Regensburg.
Von links: Prof. Dr. Jürgen Mottok, Erika Antoni, Monica Hain und Prof. Dr. Marcus Reichenberger auf dem Campus der OTH Regensburg. Foto: Andreas Meier