LaS³

Für sichere Energie- und Wasserversorgung

Das Forschungsprojekt KRITIS³M zielt darauf ab, die Energienetze und die Wasserversorgung zu sichern, um eine stabile Versorgung für Industrie, Behörden und Privathaushalte zu gewährleisten. Angesiedelt ist es am LaS³ unter der Leitung von Prof. Dr. Jürgen Mottok.

Das Forschungsprojekt KRITIS³M wird an der OTH Regensburg bis Ende 2025 in Höhe 1,6 Mio.Euro gefördert. Das Projektkonsortium traf sich zum Kick-Off am Fraunhofer Institut in Waischenfeld. Der Kontext des Fördervorhabens KRITIS³M ist durch folgende Faktoren gegeben:

  • IT-Sicherheitsgesetz 2.0: Datensicherheit wird für Betreiber kritischer Infrastrukturen in Deutschland immer wichtiger. Gemäß des neuen IT-Sicherheitsgesetzes 2.0 müssen Betreiber, unter anderem Stromnetzbetreiber und Waserversorger, ihre informationstechnischen Systeme sicher betreiben und Maßnahmen zur Angriffserkennung treffen. Hackerangriffe auf die Datenkommunikation in kritischen Infrastrukturen nehmen immer mehr zu. Das Forschungsvorhaben KRITIS³M hat zum Ziel, einen ganzheitlichen Ansatz zur Absicherung von Kommunikationsnetzwerken der kritischen Infrastruktur hinsichtlich der IT-Sicherheit zu entwickeln.
  • Das Forschungsprojekt KRITIS³M setzt sich aus zwei Strategien zusammen. Bereits vorhandene SCADA-Systeme zur Steuerung und Überwachung der Verteilernetzwerke sollen nachträglich mit Security-Modulen ausgerüstet werden, während dagegen bei der Entwicklung neuer Systeme derartige Module bereits nativ integriert werden (Security-by-Design). Das Ziel ist es, ein hohes Sicherheitsniveau zu bieten, indem sowohl Hardware als auch Software auf dem aktuellen Stand der Technik adaptierbar sein müssen.
  • Security-Agilität: Die KRITIS³M-Lösungen sollen die Erhaltung eines konstant hohen Sicherheitsniveaus über die gesamte Lebensdauer der im KRITIS-Umfeld eingesetzten Komponenten von bis zu 30 Jahren sicherstellen. Die Security-Agilität beschreibt die Möglichkeit, Funktionen der IT-Sicherheit während der Einsatzdauer einer Komponente zu aktualisieren oder sogar ganz auszutauschen.
  • Angriffserkennung: Neben der reinen Abwehr von Cyberangriffen durch kryptografische Methoden erhält die in den neuen gesetzlichen Vorgaben genannte Angriffserkennung einen erhöhten Stellenwert. Die Security-Module sollen mit innovativen Funktionen zur Angriffserkennung speziell angepasst für das KRITIS-Umfeld ausgestattet sein, um frühzeitig Angriffe zu detektieren und rechtlich verwertbares Beweismaterial für forensische Analysen zu sammeln.
  • Ziel: Die Nutzung zusätzlicher speziell ausgelegter externer Kryptografie-Bausteine ist dafür von großer Bedeutung, um kritische Sicherheitsfunktionen vom restlichen Teil des Systems zu trennen.

Prof. Dr. Jürgen Mottok zitiert in diesem Zusammenhang Wilhelm von Humboldt (1767-1835): „Ohne Sicherheit ist keine Freiheit“ und weist darauf hin, dass die Sicherheit der kritischen Infrastrukturen ein wichtiger Faktor für unsere freiheitlich-demokratische Gesellschaft ist.

Im Rahmen des Projekts fand außerdem ein Workshop bei der Firma Innio in Jenbch/Tirol statt. Dabei ging es um die Absicherung von Gasmotoren in kritischen Infrastrukturen. Die Gasmotoren werden zukünftig mit grünem Wasserstoff betrieben. 

Kickoff Projektkonsortium von KRITIS³M am Fraunhofer Institut in Waischenfeld. Foto: Anita Baumann
Kickoff Projektkonsortium von KRITIS³M am Fraunhofer Institut in Waischenfeld. Foto: Anita Baumann
Workshop des Forscherteams des LaS³ bei Innio in Jenbach/Tirol mit den fünf LaS³-Doktoranden Tobias Frauenschläger, Benedikt Pletzer, Sebastian Kraust, Pascal Hammer und Peter Heller sowie Prof. Dr. Jürgen Mottok Foto: Dr. Joachim Jost
Workshop des Forscherteams des LaS³ bei Innio in Jenbach/Tirol mit den fünf LaS³-Doktoranden Tobias Frauenschläger, Benedikt Pletzer, Sebastian Kraust, Pascal Hammer und Peter Heller sowie Prof. Dr. Jürgen Mottok Foto: Dr. Joachim Jost