Wer bietet Ausgründungen aus der Wissenschaft das beste Umfeld? Wo finden Studierende, die ein Start-up gründen wollen, die beste Unterstützung? Mit solchen Fragen beschäftigt sich der Gründungsradar. Das Ranking unterscheidet die Hochschulen zunächst nach Größenordnungen, da beispielsweise eine kleine Hochschule für Musik oder Kunst in ihrem Ausgründungspotential kaum verglichen werden kann mit einer großen Technischen Universität. Die OTH Regensburg gehört mit 78 anderen Hochschulen und Universitäten zur Gruppe der mittelgroßen Hochschulen und Universitäten. Sie findet sich hier deutschlandweit auf einem hervorragenden fünften Platz der Hochschulen wieder. Nach Punkten liegt die OTH Regensburg im Bereich Unternehmensgründung sogar vor so angesehenen Institutionen wie der RWTH Aachen, der Technischen Universität Darmstadt und der LMU München.
Das Ranking setzt sich aus sieben Bausteinen zusammen, bei fünf davon landet die OTH Regensburg im Bundesvergleich weit vorne:
1.) Wie gut ist das Thema Gründung an der Hochschule verankert? Hier belegt die OTH Regensburg deutschlandweit den ersten Platz.
2.) Gründungssensibilisierung: Wie gut wird das Thema an die jungen Menschen herangetragen? Hier kommt die OTH Regensburg deutschlandweit auf den zweiten Platz.
3.) Gründungsunterstützung: Wie wird jungen Start-ups mit Beratung und Coaching, Räumlichkeiten oder Fördermitteln geholfen)? Hier findet sich die OTH Regensburg auf Rang 3 in Deutschland.
4.) Monitoring und Evaluation: Wie gut hinterfragt eine Hochschule die eigenen Aktivitäten wissenschaftlich, wie entwickelt sie sie weiter? In dieser Kategorie liegt die OTH Regensburg auf dem ersten Rang, den sie sich aber mit immerhin 18 weiteren mittelgroßen Hochschulen und Universitäten in Deutschland teilen muss.
5.) Netzwerkarbeit in der Gründungsförderung. Hier findet sich die OTH Regensburg wiederum auf dem zweiten Rang, wohlgemerkt deutschlandweit unter 79 mittelgroßen Hochschulen und Universitäten.
Prof. Dr. Sean Patrick Saßmannshausen, Professor für Entrepreneurship und Leiter des Start-up Centers der OTH Regensburg, spricht von einem „hervorragenden Ergebnis“. Die Platzierung im Bereich Netzwerkarbeit belege zudem die herausragende Qualität der Region Regensburg als Gründungsstandort, zu der die OTH Regensburg mit Partnern wie der TechBase, dem BioPark, dem Degginger und der Digitalen Gründerinitiative Oberpfalz gemeinsam beitrage. Von großer Bedeutung seien auch die enge Zusammenarbeit mit Stadt und Landkreis Regensburg, die gemeinsamen Projekte mit den benachbarten Hochschulen und Universitäten in Ostbayern, Partnern in der Industrie, den Kammern, Stiftungen und Verbänden. Auch international kann die OTH Regensburg mithalten. Das zeigen etwa die guten Platzierungen beim Start-up-Wettbewerb Danube Cup oder der Shimon-Peres-Preis, den die OTH Regensburg im vergangenen Jahr für ihre Teilnahme am bayerisch-israelischen Projekt BIPA von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock erhielt.
Regionalwirtschaftliche Relevanz
Für Saßmannshausen zeigt die Studie auch, welche volks- und regionalwirtschaftliche Relevanz das Thema Gründungen aus Hochschulen inzwischen einnehme. Die OTH Regensburg trage dieser Relevanz Rechnung. Die Studie mache aber auch die derzeitigen Schwächen der Gründungsförderung deutlich: Es bedarf laut Gründungsradar dringend einer besseren Grundausstattung der Hochschulen für dieses wichtige und zukunftsgerichtete Thema. Die Start-ups von heute seien schließlich oft genug die Jobmaschinen für morgen, der neue deutsche Mittelstand.
Präsident Prof. Dr. Ralph Schneider gratulierte dem Team um Prof. Saßmannshausen zu der Top-Platzierung: „Das neue bayerische Hochschulinnovationsgesetz hat Gründungsförderung zur Hochschulaufgabe gemacht. Das erneut gute Abschneiden im Gründungsradar zeigt, dass wir diese Aufgabe seit Jahren mit Elan angehen. Und: Wir wollen diese Aktivitäten weiter ausbauen.“
