Unter dem Motto der Stadt Regensburg „Solidarität – Vielfalt – Stärke“ diskutierten Expertinnen und Experten gesellschaftlich relevante Themen rund um Gleichstellung und Geschlechtergerechtigkeit. Die Vorträge stießen auf großes Interesse und lockten ein breit gefächertes Publikum an, das sich aktiv an den Diskussionen beteiligte.
Anlass und Geschichte des 8. März
Bereits 1911 wurde in Deutschland der erste Internationale Frauentag von Sozialdemokratinnen und Gewerkschaftlerinnen begangen, die sich für das aktive und passive Wahlrecht für Frauen, Mutter- und Arbeitsschutz sowie den Achtstundentag einsetzten. Der Aktionstag entspringt der sozialdemokratischen Arbeiterinnenbewegung und trägt bis heute einige dieser Werte mit sich. Zwar wurde in Deutschland seitdem viel erreicht, doch der 8. März bleibt einer der zentralen Tage in Bezug auf Gleichstellung und Geschlechtergerechtigkeit.
Vielfältige Vorträge und angeregte Diskussionen
Von Seiten der OTH Regensburg sprachen zunächst Nina Vischer und Kyra Schneider (Fakultät für Sozial- und Gesundheitswissenschaften) über digitale Gewalt gegen Frauen und wie diese Form der Gewalt oft unterschätzt wird. Jessica Hoyer (OTH Regensburg, Fakultät für Sozial- und Gesundheitswissenschaften) thematisierte die wachsenden Herausforderungen für Gleichstellungsarbeit und Genderforschung angesichts gesellschaftspolitischer Entwicklungen.
Dr. Birgit Bockschweiger (UR) sprach über die Konstruktion von “Männlichkeit” in Gesellschaft und Medien und die Auswirkungen patriarchaler Strukturen auf männliches Selbstverständnis. Besonders eindrücklich entlarvte Dr. Bockschweiger den Mythos “Falschbeschuldigungen” als ebendas: Einen Mythos, der die Realität sexualisierter Gewalt verzerrt. Professorin Dr. Astrid Ensslin (UR) beleuchtete die Darstellung weiblicher Körper in sozialen Medien und die Chancen der FemTech-Branche.
Die Chemikerin Anna Tiefel (UR) verdeutlichte in ihrem Vortrag die strukturelle Diskriminierung und Unsichtbarmachung von Frauen in den (Natur-)Wissenschaften und forderte eine proaktive Förderung weiblicher Forscherinnen. Um sehr viel frühere Lebensphasen drehte sich Katharina Asen-Molz' (UR) Beitrag zur Notwendigkeit feministischer Bildung von Grundschulkindern. Doch auch Eltern und Familienmitglieder können schon mit kleinen Gesten (Stichwort: Mikrofeminismus) einen Beitrag zu einer geschlechtergerechten Sozialisierung leisten.
Das Publikum war bunt gemischt und regte durch interessante Fragen zu Diskussionen an, die weiterführende Perspektiven ermöglichten.
OTH Regensburg als Gleichstellungsakteurin
Die OTH Regensburg setzt sich kontinuierlich für Gleichstellung und Chancengerechtigkeit ein. Die Impulsvorträge boten eine wertvolle Gelegenheit, zentrale Themen sichtbar zu machen und die Anwesenden zum Nachdenken anzuregen. Die Zusammenarbeit mit Universität und Stadt Regensburg ermöglichte Vernetzung und Wissenstransfer und leistete einen wichtigen Beitrag zu den Bestrebungen einer gerechteren und vielfältigeren Stadtgesellschaft.
Ein besonderer Dank gilt den Kolleginnen des Büros für Chancengleichheit der Stadt Regensburg für ihr Engagement bei der Organisation und Möglichmachung dieses Aktionstages zum 8. März.