RCAI

KI-Transfer Plus: 2. Phase abgeschlossen

Im Programm KI-Transfer Plus des bayerischen Staatsministeriums für Digitales (StMD) konnten zwei weitere Unternehmen aus der Oberpfalz ihre ersten KI-Projekte in Zusammenarbeit mit dem Regensburg Center for Artificial Intelligence (RCAI) unter Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Mauerer erfolgreich abschließen.

KI-Transfer Plus ist ein Wissenstransferprojekt, welches Unternehmen bei der ganzheitlichen Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) unterstützt. Im Netzwerk aus KI-Regionalzentren in Oberbayern (appliedAI-Initiative, Unterfranken (Venture Lab der TH Aschaffenburg) und Oberpfalz (RCAI) wurden nun bereits fünfzehn Unternehmen auf ihrem Weg zu erfolgreichen KI-Anwendenden begleitet.
In der nun abgeschlossenen zweiten Projektrunde folgten die Gebrüder Dorfner GmbH & Co Kaolin- und Kristallquarzsand-Werke KG, Spezialist für die Gewinnung und Veredelung von Industriematerialien aus Hirschau, sowie die Regensburger Maschinenfabrik Reinhausen GmbH, Weltmarktführer bei der Produktion von Laststufenschaltern für Leistungstransformatoren. Bei der Abschlussveranstaltung in München präsentierten sie Digitalministerin Judith Gerlach ihre beeindruckenden Projektergebnisse.
Gebrüder Dorfner GmbH & Co Kaolin- und Kristallquarzsand-Werke KG.

Produktionsergebnis bei Quarzsandbeschichtung prognostizieren

Bei der Veredelung von Industriematerialien zählt die Beschichtung von Quarzsanden zu einer der Kernkompetenzen von Gebrüder Dorfner. Als Naturstoff unterliegen Zusammensetzung, Korngrößenverteilung und Farbeindruck des Rohmaterials natürlichen Schwankungen, welche auf die Beschichtungsgüte und Farbmetrik des Farbsandes Einfluss nehmen. Um Ausschussbatches zu vermeiden, entwickelte Gebrüder Dorfner ein KI-Modell, welches das Produkionsergebnis auf Basis vorhandener Qualitäts- und Prozessdaten sowie der Rezepturbestandteile prognostiziert. So können Abweichungen bereits vor Produktionsbeginn erkannt werden, um einer Materialverschwendung vorzubeugen und zugleich Kosten und Energiebedarf zu senken.

Fehlerdetektion an Laststufenschaltern

Eine von der Maschinenfabrik Reinhausen hergestellte Basiskomponente von Transformatoren sind Laststufenschalter, mit denen Spannungsveränderungen im Netz ausgeglichen werden können. Im Projekt entwickelte die Maschinenfabrik Reinhausen ein KI-Verfahren zur Erkennung von Anomalien und Fehlern an den Laststufenschaltern, welches einerseits zur Qualitätssicherung während der Produktion und andererseits als Teil eines Monitoringsystems während dem laufendem Betrieb der Transformatoren zum Einsatz kommen soll. Dadurch ist es möglich, frühzeitig auf Anomalien zu reagieren, um Stromausfälle zu vermeiden und die Stabilität der Stromversorgung zu erhöhen.

Gebrüder Dorfner präsentiert Digitalministerin Judith Gerlach die neue Anwendung zur Prädiktion des Produktionsergebnisses in der Sandbeschichtung. Foto: Nicole Höß/OTH Regensburg
Gebrüder Dorfner präsentiert Digitalministerin Judith Gerlach die neue Anwendung zur Prädiktion des Produktionsergebnisses in der Sandbeschichtung. Foto: Nicole Höß/OTH Regensburg
Andreas Dreger stellt Digitalministerin Judith Gerlach das System zur Anomalieerkennung bei Laststufenschaltern der Maschinenfabrik Reinhausen vor. Foto: Nicole Höß/OTH Regensburg
Andreas Dreger stellt Digitalministerin Judith Gerlach das System zur Anomalieerkennung bei Laststufenschaltern der Maschinenfabrik Reinhausen vor. Foto: Nicole Höß/OTH Regensburg