Tag der digitalen Lehre 2024

"Lernen Raum geben"

An zwei Tagen Ende September 2024 fand erneut der „Tag der digitalen Lehre“ (TddL) statt.

Unter dem Motto „Lernen Raum geben“ tauschten sich zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die Gestaltung unterschiedlichster virtueller und physischer Lehr-Lernräume aus. Besonders spannend fand Andrea de Santiago, die Leitung der Servicestelle Lehre und Didaktik, den Beitrag von Prof. Dr. Richard E. Mayer zur Wirksamkeit von Virtual-Reality Konzepten: „Es ist wie bei allen anderen Lerntechnologien auch. Die Learning Outcomes sind maßgebend für den Einsatz, nicht die Technik an sich.“

Die gemeinsame Veranstaltung der OTH Regensburg und der Universität Regensburg war sehr gut besucht, sowohl im virtuellen wie auch im realen Raum. 

 

Virtueller Auftakt mit Preisverleihung

Der erste Tag der zweitägigen Veranstaltung fand traditionell virtuell statt. Die Keynote-Speaker Prof. Dr. Bernadette Dilger von der Universität St. Gallen und Prof. Dr. Richard E. Mayer von der University of California, Santa Barbara rahmten das Programm mit ihren Berichten zur Entwicklung der Hochschul-Raumgestaltung und zur Integration von vielfältigen Virtual-Reality-Konzepten in der Lehre.

Nach der ersten Keynote wurde der Förderpreis für Innovation und Qualität in der Lehre verliehen – ebenfalls im Onlineformat, via Zoom. Nach kurzen Videoeinspielern, in denen die Projekte durch die Preisträger genauer erklärt wurden, verlieh Vizepräsidentin Birgit Rösel persönlich die Urkunden. In diesem Jahr wurden zwei Projekte gefördert:

Umstellung der Grundlagenvorlesung "Physik" für EI 1 auf JiTT und PI von Prof. Dr. Christoph Höller, sowie Mehr Lehranreize durch zweiteilige Klausuren und Möglichkeit zur Verbesserung, eingereicht von Prof. Dr. Florian Heinz und Prof. Dr. Johannes Schildgen.

Ziel des Förderpreises, der an der OTH Regensburg seit 2020 jährlich verliehen wird, ist die stetige Evaluation und Verbesserung der Lehre. Dabei dürfen (und sollen) auch etablierte Strukturen neu gedacht oder hinterfragt werden; insbesondere solche Projekte, die die Studierenden und deren Lernerfolg und -erlebnis im Fokus haben, werden mit dem Förderpreis an der OTH gefördert. Birgit Rösel betonte dabei besonders: „Dieser Förderpreis soll alle Lehrenden anregen, über ihre Lehre nachzudenken und neue Ansätze einfach mal auszuprobieren.“

Parallel dazu wurde der Lehrinnovationspreis der Universität Regensburg an drei Projekte aus den Kategorien Prüfungen, Lehrveranstaltungen und Studiengänge verliehen.

 

Virtuelle Meetingplattform als Begegnungsraum

Zahlreiche Good-Practice-Beispiele zu Konzepten und Erfahrungen mit digitaler Lehre wurden den Besucherinnen und Besuchern daraufhin in Gathertown präsentiert und boten Platz zur Diskussion. Gathertown ist eine virtuelle Meetingplattform, die einen visuell ansprechenden, begehbaren Raum für die Teilnehmenden bereitstellt. In eigens ausgewiesenen Bereichen fand ein angeregter Austausch statt, Text- und Videobeiträge wurden direkt von den Verfasserinnen und Verfassern präsentiert.

 

Workshops zum persönlichen Austausch

Der zweite Tag bot zwei spannende Workshops in den Räumlichkeiten der Universität Regensburg. „Das ist das Besondere an dem Konzept. Am ersten Tag hört man Keynotes aus aller Welt zu und am zweiten Tag kommt man mit Gleichgesinnten zusammen und tauscht sich persönlich, Face-to-face aus.“, so Andrea de Santiago.

Im Workshop Augmented- und Virtual Reality im Bildungskontext gab es die Möglichkeit, unterschiedlichste VR- und AR-Anwendungen zu testen und im Kontext der eigenen Lehre zu reflektieren. Den Teilnehmenden fiel auf, dass vor allem Anwendungen, die eine Realität simulieren, welche nicht analog herzustellen ist, besonders interessant sind. Ein Besuch auf der ISS oder das Arbeiten mit in der Realität kaum zugänglichen Geräten und Materialien kann so in den Bereich des Möglichen rücken. Im Gespräch mit Zeitzeugen historischer Ereignisse oder mit dem Kanu in der Arktis konnten Erlebnisse und Erfahrungen geteilt werden, die im realen Raum so nicht umsetzbar wären. Es wurde auch kritisch über Einsatzbereiche und Herausforderungen der aufstrebenden Technologie diskutiert. 

Im zweiten Workshop Moodle-Kurse ansprechend gestalten – Ideen für einen einladenden Kurs konnte Christine Kramel, M.A. den Teilnehmenden zahlreiche Methoden vermitteln, wie Kurse in ELO (moodle) oder GRIPS gut strukturiert und designed werden können. Von der grundlegenden Frage nach der Zielgruppe und der eigenen Identität in der Gestaltung der Lehre bis hin zu praktischen Überlegungen zu Kursformaten, Icons und der sinnvollen Verknüpfung von einzelnen Themen wurde den Teilnehmenden des Workshops Vieles an die Hand gegeben, um die Lehre in Moodle gleichsam attraktiv und zielgerichtet umzusetzen.

Simple Gegenstände können in AR (Augmented Reality) ganz neue Dimensionen annehmen. Foto: OTH Regensburg/Torsten Pajonk
VR-Brille
Auch vollständig virtuelle Räume konnten von den Workshopteilnehmern in VR (Virtual Reality) erforscht werden. Foto: Universität Regensburg/Markus Meilinger