Die Region Heide soll Vorbild für die konsequente Umsetzung der Energiewende werden: Neben Kaiserslautern, Zwickau, Esslingen, Oldenburg (Oldb) und einem süddeutschen Projektverbund erhält Heide in Schleswig-Holstein den Zuschlag für das insgesamt 100 Millionen Euro umfassende Förderprogramm „Solares Bauen / Energieeffiziente Stadt“. Dies gaben das Bundesforschungs- und das Bundeswirtschaftsministerium in einer gemeinsamen Pressemitteilung bekannt.
Zuvor hatten sich die Stadt und Region Heide an der Westküste Schleswig-Holsteins mit ihrem gemeinsamen Konzept gegen rund 60 Mitbewerber aus ganz Deutschland durchgesetzt. Die Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg ist mit der Forschungsstelle für Energienetze und Energiespeicher (FENES) unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Sterner mit dem Bereich "Energetische Systemmodellierung und Speichertechnologien" an dem Projektverbund beteiligt.
Mit QUARREE100 wird in der Dithmarscher Kreisstadt die Erforschung und Umsetzung einer zukunftssicheren Energieversorgung am Beispiel des Stadtquartieres „Rüsdorfer Kamp“ gefördert. Damit knüpft das Forschungsprojekt an den 2016 begonnen Prozess einer integrierten Quartiersentwicklung östlich des Bahnhofes an, den die 22.000-Einwohner-Stadt zusammen mit Bürgern, Stadtplanern, Energiefachleuten sowie örtlichen Unternehmen beschreitet. Mit den bereits erarbeiteten Konzepten und handlungsbereiten Akteuren, ist das Quartier auf die Entwicklung einer zukunftsfähigen Energieversorgung gut vorbereitet.
"Windenergie sprichwörtlich wegschmeißen"
Ulf Stecher, Bürgermeister der Stadt Heide: „Die Förderzusage ist eine besondere Auszeichnung für unsere Stadtplanung, die gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern vor Ort einen spannenden Entwicklungsprozess angestoßen hat. Diese gute Arbeit für eine nachhaltige und bürgernahe Stadtteilentwicklung wollen wir fortzusetzen, damit auch andere Städte von uns lernen können.“ Zudem bestehe die Chance, dass die Anwohner beispielsweise bei der energetischen Sanierung ihrer Häuser direkt von der Förderung profitieren können.
Genau diese enge Verzahnung zwischen Planung und Bürgerbeteiligung war es, die neben dem forschungsintensiven Ansatz und kompetenten Partnern den Ausschlag für das Heider Projekt gab, erläutert Dirk Burmeister: „Seit vielen Jahren treibt es mich um, dass wir täglich Unmengen grüner Windenergie sprichwörtlich wegschmeißen müssen, weil eine Verwertung vor Ort nicht möglich ist. Genau dieses Problem wollen wir in Heide lösen und ein neues Kapitel der Energiewende aufschlagen!“, so der Geschäftsführer der Entwicklungsagentur Region Heide.
Ausführliche Pressemitteilung:
Millionenförderung für Projekt in Heide: Grüne Energie für Bürger und Unternehmen!