Je kleiner die betrachteten Objekte desto teurer: Mikroskope kosten schnell ein Vermögen. Damit künftig mehr Schülerinnen und Schüler Zugang zu wissenschaftlichen Instrumenten haben, entwickeln die Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) und die Universität Regensburg ein Do-it-yourself-Rastertunnelmikroskop zum kleinen Preis. Mit einer Gesamtsumme von 41.775 EUR fördern die Bayerische Sparkassenstiftung und die Sparkasse Regensburg das ambitionierte Projekt.
MINT-Nachwuchs in Bayern wird dringend benötigt. Doch häufig scheitert die Förderung von Schülerinnen und Schülern in naturwissenschaftlich-technischen Fächern an der Ausstattung der Schulen. Das Rastertunnelmikroskop ist ein Messgerät, das Oberflächen im Nanometerbereich untersucht, das heißt, dass es sogar Atome „sichtbar“ machen kann.
Normalerweise befinden sich die Anschaffungskosten für ein solches Instrument im fünf- bis siebenstelligen Bereich. Um jeder Schule die Möglichkeit zu geben, mit dem Rastertunnelmikroskop zu arbeiten und dadurch Schülerinnen und Schülern die Faszination an Nanotechnologie zu vermitteln, arbeiten die OTH Regensburg und die Universität Regensburg an der Konzipierung eines Prototyps, der in seiner späteren Herstellung nicht mehr als 500 Euro kostet.
Do it yourself: Mikroskop zum kleinen Preis
Das Projekt basiert auf dem Konzept der „Hilfe zur Selbsthilfe“. Die Schülerinnen und Schüler sollen in der Lage sein, selbst ein derartiges Mikroskop zu bauen. Damit dies möglich ist, sind umfangreiche Arbeitsanleitungen inklusive des notwendigen Hintergrundwissens auf Schulniveau ebenso Teil des Konzepts wie Lehreraus- und -fortbildungen.
Durch die Einbindung der Schülerinnen und Schüler in die Entstehung des Mikroskops lernen diese bereits vor seiner Fertigstellung viel über die Funktionsweise. So winzig klein die Proben der angehenden Forscherinnen und Forscher auch sein mögen, die Projektziele sind groß: Der neue Ansatz ermöglicht es ihnen, mit einer der wichtigsten Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts zu arbeiten, und legt damit die Grundlagen für mehr Nachwuchs in der (Nano-)Forschung.
Große Spende für die Zukunft der MINT-Fächer
Im Alten Rathaus in Regensburg ist jetzt die Spende übergeben worden. Der gesamte Vorstand der Sparkasse und Dr. Ingo Krüger von der Bayerischen Sparkassenstiftung überreichten sie an die Projektleiter der Universität Regensburg und der OTH Regensburg, die das Selbstbau-Konzept entwickeln. Auch die Stadt und der Landkreis Regensburg sind als organisatorische Partner in das Projekt eingebunden.
Nicht nur die Zahl der Unterstützerinnen und Unterstützer ist groß, sondern auch die der Anwendungsmöglichkeiten: Das Rastertunnelmikroskop lässt sich in sämtlichen naturwissenschaftlichen und technischen Schulfächern einsetzen. So werden fächerübergreifend das Experimentieren und Entdecken gefördert – und die Schülerinnen und Schüler mit hoher Interaktivität für die Zukunftsfächer MINT begeistert.