Die OTH Regensburg, als Vorreiterin für ganzheitliche Entwicklung und gesellschaftliche Verantwortung, richtet den Fokus verstärkt auf Nachhaltigkeit und Klimagerechtigkeit. Im Hochschulentwicklungsplan sind die beiden Themenfelder als essenzielle Entwicklungsschwerpunkte definiert. „Unsere Hochschule bekennt sich ausdrücklich dazu, diese Schwerpunkte auszubauen und als sichtbare Kompetenzbereiche zu stärken", sagt Prof. Dr. Christoph Skornia, Vizepräsident für Digitalisierung und Nachhaltigkeit.
Nachhaltigkeit als umfassendes Konzept
Die OTH Regensburg versteht Nachhaltigkeit als einen ganzheitlichen Ansatz, der soziale, ökologische und ökonomische Dimensionen umfasst. „Unser Ziel ist es, diese Prinzipien sowohl in der Forschung zu verankern als auch in der Lehre sowie in unseren organisationalen Abläufen widerzuspiegeln“, betont Vizepräsident Skornia.
Gerade deshalb war es ihm wichtig, eine Stabsstelle als übergeordnete Struktur zu etablieren, die alle einzelnen Maßnahmen zusammenführt. Neben Vizepräsident Christoph Skornia gehören dieser Theresa Sittl, Leiterin des Green Office der OTH Regensburg, die Referentin für Nachhaltigkeit, Dr. Maja Stojanović-Blab, und die neue Klimaschutzmanagerin Ujvesa Pronaj an. Alle Beteiligten setzen an unterschiedlichen Punkten an, um gemeinsam Werte und Ideen in Forschung, Lehre sowie in der Organisation umzusetzen. Eines der Ziele, das sich die OTH Regensburg selbst gesetzt hat, ist die Klimaneutralität in Organisation und Betrieb bis 2027. „Wir werden uns die Treibhausgas-Bilanz genau anschauen und ab 2025 einen jährlichen Report veröffentlichen. So können wir genau beobachten, welche Maßnahmen zielführend sind und Potentiale sowie Probleme analysieren“, sagt Maja Stojanović-Blab.
Green Office hat sich spürbar entwickelt
Im Jahr 2019 bündelte die OTH Regensburg ihre Bemühungen rund um Nachhaltigkeit in Form einer Projektstelle „Nachhaltigkeitsbüro“. Im Sommer 2020 wurde dann das Green Office gegründet, zunächst an der Fakultät Betriebswirtschaft angesiedelt. Eine Idee, die von Studierenden initiiert wurde und seitdem bereits zahlreiche Projekte hervorgebracht hat. Das Green Office beteiligt sich an der Regensburger Nachhaltigkeitswoche, veranstaltet den Zero-Waste-Aktionstag sowie die Ringvorlesung „Interdisziplinäre Facetten der Nachhaltigkeit“ und hat derzeit einen Studierendenwettbewerb ausgelobt, um einen „Green Spot“, eine mobile physische Plattform, an der Hochschule zu entwickeln. Mit Antritt des neuen Vizepräsidenten Christoph Skornia im Jahr 2022 hat sich das Green Office zu einer hochschulübergreifenden Einrichtung entwickelt und wurde verstetigt. Bestehend aus einer Leitung und vier studentischen Hilfskräften bildet das Green Office einen Raum für Nachhaltigkeit, der mehr als nur grün ist. „Wir verstehen uns als Ermöglicherinnen und Ermöglicher für verschiedenste Ideen und Projekte, die von Studierenden aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an uns herangetragen werden“, sagt Theresa Sittl.
Um ihre eigenen Ansprüche an Nachhaltigkeit und Klimaschutz umzusetzen, plant die OTH Regensburg eine umfassende Weiterentwicklung innerhalb der bestehenden Organisationsstruktur. „Wir wollen eine hochschulweite Diskussion über unsere Nachhaltigkeitsagenda führen und in einer Nachhaltigkeitsstrategie festhalten“, so Christoph Skornia. Diese Strategie umfasst neben ökologischen auch soziale und ökonomische Dimensionen der Nachhaltigkeit. Bis Mitte kommenden Jahres soll die Nachhaltigkeitsstrategie finalisiert sein. Um alle Interessierten daran teilhaben zu lassen, finden in regelmäßigen Abständen Runde Tische zum Austausch statt.
Klimaschutz und Klimagerechtigkeit stehen im Fokus der ökologischen Nachhaltigkeit. Die Hochschule nimmt die Verantwortung als Ausbildungsstätte für zukünftige Generationen und Vermittlerin von Forschungsergebnissen ernst, indem sie aktiv und kompetent auf neue Entwicklungen und Herausforderungen eingeht. „Mit dem Klimaschutzkonzept wollen wir den Weg zur Klimaneutralität der Hochschule beschreiben. Dabei werden Akteurinnen und Akteure aus dem Hochschulumfeld, der Öffentlichkeit und externe Expertinnen und Experten eingebunden“, sagt Klimaschutzmanagerin Ujvesa Pronaj. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags gefördert.
Bislang existieren an der OTH Regensburg eine Reihe von Studiengängen, die Aspekte nachhaltiger Entwicklung berücksichtigen, jedoch fehlte eine systematische Integration weiterer Dimensionen von Nachhaltigkeit. Die Hochschule möchte durch die Umsetzung des Hochschulentwicklungsplans diese Lücke schließen und die Studierenden ganzheitlich für die gesellschaftlichen, ökologischen und klimabezogenen Auswirkungen ihrer zukünftigen Berufe sensibilisieren. „Durch geeignete Strukturen und Kompetenzen wollen wir Nachhaltigkeit und Klimagerechtigkeit langfristig interdisziplinär in die Lehre integrieren“, so Skornia.
Forschung als Treiber für gesellschaftliche Veränderungen
Die OTH Regensburg sieht sich in der Forschung bereits jetzt als Treiber für gesellschaftliche Transformation und Lösungen für aktuelle Herausforderungen wie Klimawandel, Energiewende und demographischen Wandel. Durch wissenschaftliche Analysen und innovative Lösungsansätze werden neue Wege für eine nachhaltige Zukunft geschaffen.
Die Kommunikation und Sensibilisierung bezüglich der Forschung zu Nachhaltigkeit und Klimagerechtigkeit ist ein weiterer zentraler Aspekt, den die Hochschule aktiv fördert.
Die Einrichtung der neuen Stabsstelle für Nachhaltigkeit an der OTH Regensburg markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung einer ganzheitlichen Integration von Nachhaltigkeit und Klimagerechtigkeit in Lehre, Forschung und Organisation. Die Hochschule stärkt dadurch nicht nur ihre eigene Position als Vorreiterin in diesem Bereich, sondern leistet auch einen wertvollen Beitrag zur Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft.