„Regensburg ist Wissenschaftsstadt. Regensburg ist aber auch Start-up-City“, sagte Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein. Das bestätigte bei der Eröffnungsfeier ein Blick in die Reihen mit beinahe 200 Gästen aus dem Regensburger „Gründungs-Ökosystem“ mit TechBase und BioPark, der Initiative Artificial Intelligence Regensburg (AIR), der Digitalen Gründerinitiative Oberpfalz (DGO), mit dem Oberpfalz Start-up HUB sowie Vertreter*innen von Industrie und Handwerk. Das Start-up-Center der OTH Regensburg und nun auch das neue Start-up-Lab leisteten einen wichtigen Beitrag zu dieser lebendigen Szene, so Freudenstein.
Präsident Prof. Dr. Ralph Schneider sah das genauso. Die OTH Regensburg habe sich sehr früh mit der Frage beschäftigt, „wie man talentierten wissenschaftlichen Nachwuchs bei Gründungsvorhaben effektiv unterstützen kann“. Mit Erfolg: Dank der Arbeit des Start-up-Centers unter der Leitung von Prof. Dr. Sean Patrick Saßmannshausen seien die Entrepreneurship-Aktivitäten der Hochschule in ganz Deutschland sichtbar geworden. Seit vielen Jahren belegt die OTH Regensburg im sogenannten Gründungsradar des Stifterverbands Spitzenpositionen. „Im aktuellen Ranking erreichten wir unter den mittelgroßen Hochschulen für angewandte Wissenschaften bundesweit Platz 3 bei der Gründungsförderung“, sagte Schneider.
Kurze Wege von der Idee zur Umsetzung
Das Bayerische Hochschulinnovationsgesetz hat die Förderung innovativer Ausgründungen ausdrücklich zur Hochschulaufgabe erklärt. Die OTH Regensburg intensiviert ihr Engagement in diesem Bereich nun mit dem neuen Start-up-Lab. „Möglichst kurze Wege von der Idee zur Umsetzung“ soll es Studierenden und Mitarbeitenden ermöglichen, sagte Sebastian Kammann vom Projektträger VDI Technologiezentrum GmbH, der das Förderprogramm „StartUpLab@FH“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung vorstellte.
Makerspace, Hands-on-Mentalität, Mock-ups, Prototyping, Werkstätten, Coworking-Spaces, Design-Thinking-Laboratorien und moderne technische Ausstattung – was hinter diesen Begriffen steckt, beschrieb Prof. Dr. Sean Patrick Saßmannshausen so: „Der reine Digitalisierungszug ist für Deutschland schon abgefahren. Aber eine Stärke des Standorts und unserer Hochschule könnte es sein, klassisches Know-how von Ingenieuren mit digitalen Technologien zu verbinden.“ So bietet das Start-up-Lab zwar moderne Tools für Augmented und Virtual Reality, 3D-Druck und Lasercutter. Gleichberechtigt gibt es jedoch Platz für Lötkolben, Platz zum Arbeiten mit Papier, Holz, Metall und Textilien. „Das sind ideale Voraussetzungen, um Gründungsideen in anfassbare Realität umzusetzen“, sagte Saßmannshausen.
Schon früh offen für neue Technologien
Innovationsförderung am denkmalgeschützten OTH-Standort Prüfening, dessen Gebäude in den 1950er und 1960er Jahren entstanden waren – warum das kein Widerspruch ist, machte Stefan Krabatsch vom Staatlichen Bauamt Regensburg deutlich. Der Bauoberrat beschrieb das hohe architektonische und künstlerische Niveau des Gebäudekomplexes und u.a. eine damals weltweit neuartige Deckenheizung. „Man wollte den jungen Technikern und Ingenieuren damals schon neueste Technologien zeigen“, sagte Krabatsch. Insofern schließt sich nun der Kreis.
Digitale Kassenbons, die weltweit erste automatische Tourenskibindung mit elektronischer Höhenverstellung der Steighilfen und eine KI-basierte App, die die Kommunikation zwischen Gehörlosen und Hörenden revolutionieren soll: Wie vielseitig das Gründungsszene an der OTH Regensburg ist, zeigten bei der Eröffnung des Start-up-Labs die bereits erfolgreichen Teams von anybill, Qwicklane und Signovative.
Lob für die Arbeit der Verwaltung
„Ich bin überglücklich! Alles, was wir hier machen, steht im Dienste der Gründer*innen, der Studierenden und Mitarbeitenden unserer Hochschule“, sagte Prof. Saßmannshausen. Und er sparte nicht mit Lob und Dank für die Hochschulverwaltung, für die Unterstützung der Abteilung Finanzen mit der Beschaffungsstelle und dem Referat Drittmittel, die Abteilung Personal, die Abteilung Gebäude und Technik sowie das Institut für Angewandte Forschung und Wirtschaftskooperationen (IAFW). „Es ist toll, was hier entstanden ist aus dieser Zusammenarbeit. Wir haben eine fantastische Hochschulverwaltung, das muss man wirklich sagen.“
Start-up Lab ist für alle Angehörigen der Hochschule frei zugänglich
Studierende und Mitarbeitende können fortan das Start-up Lab in der Prüfeninger Straße 58 für ihre Gründungsideen nutzen. Das Start-up Lab ist generell für Angehörige der OTH Regensburg frei zugänglich, Auskünfte zu den Nutzungsbedingungen, zur Ausstattung und zur Sicherheit sowie weitere Informationen wie die Öffnungszeiten finden sich auf ELO unter „Weitere Einrichtungen“ im Kursbereich des Start-up Centers. Das Start-up Lab ist ein Projekt des Start-up Centers der OTH Regensburg.