In den 24. Jahrgang der Bayerischen EliteAkademie (BEA) wurden 20 Frauen und 17 Männer aus elf bayerischen Hochschulen aufgenommen; nur drei davon kommen aus Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW), darunter Maria Hörtrich von der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg). Die 24-Jährige hat es geschafft, sich unter mehr als 1000 Bewerberinnen und Bewerber in einem dreistufigen Auswahlverfahren durchzusetzen. Als BEA-Stipendiatin darf sie nun zwei Jahre lang an einem Programm teilnehmen, das Seminare, Workshops, Outdoortage, Auslandsaufenthalte, ein umfangreiches Mentorenprogramm und Kaminabende mit prominenten Gästen beinhaltet.
Maria Hörtrich studiert Soziale Arbeit und bereitet sich gerade auf ihre Bachelorarbeit vor. Darin wird es um Vorschläge zur Behebung des Fachkräftemangels im sozialen Bereich gehen. Das Thema hat sich Maria Hörtrich wohl überlegt: Als ausgebildete Erzieherin hat sie die Situation in den Kindergärten, Schulen und anderen sozialen Einrichtungen selbst mitbekommen. Sie will Lösungsansätze für Fehler im System erarbeiten; dass sie dazu bereits eine Interviewzusage mit Bayerns Kultusminister Michael Piazolo hat, verdankt sie sicherlich auch ihrem Engagement als stellvertretende Landesvorsitzende der Jungen Freien Wähler Bayern und Pressesprecherin im Bezirksvorstand der Jungen Freien Wähler Oberbayern.
Influencerin auf Instragram
Doch nicht nur ihr politischer Einsatz dürfte die Jury der Bayerischen EliteAkademie überzeugt haben: Maria Hörtrich ist außerdem Micro-Influencerin auf Instagram: Gemeinsam mit einer Freundin betreibt sie den Podcast „narrisch & wuid“, in dem es um alles geht, was sich in Bayern abspielt, wie sie selbst sagt. „Eigentlich war das ursprünglich nur ein Spaß-Projekt mit meiner Mitbewohnerin, aber nun sind wir schon bei der 100. Folge“, sagt Maria Hörtrich. Ob Treffen mit bayerischen Kult-Bands wie LaBrassBanda, bayerische Traditionen rund ums Heiraten oder True-Crime-Fälle aus dem Freistaat – der Podcast der jungen Frauen bietet einen Rundumschlag „vom Leben südlich des Weißwurstäquators“.
In den vergangenen Jahren stammten die meisten Neu-Aufgenommenen der BEA von den großen bayerischen Universitäten; 53 Prozent des aktuellen Jahrgangs kommt allein von der Technischen Universität München. Dass sich Maria Hörtrich als Kandidatin einer HAW durchgesetzt hat, ist also nochmal bemerkenswerter und freut Prof. Dr. Wolfgang Bock, Vertrauensdozent für die BEA an der OTH Regensburg, besonders: „Es ist sehr erfreulich, dass fast jedes Jahr Studierende der OTH Regensburg erfolgreich mit ihrer Bewerbung sind“, sagt er. Als Vertrauensdozent lädt er die von der BEA vorausgewählten Kandidatinnen und Kandidaten – jedes Jahr sind das fünf bis sechs Personen – zu einem persönlichen Gespräch ein, bei dem es um Führungsmotivation, Leistungsorientierung, analytisches und strategisches Denken, Werteorientierung, kommunikative Fähigkeiten, internationales und interdisziplinäres Interesse sowie um überfachliche Interessen in Bereichen wie Sport, Musik, Politik, Gesellschaft und Sozialem geht. „Frau Hörtrich konnte beispielsweise mit der frühen Übernahme von Führungsaufgaben, einer hohen Leistungsorientierung und strategischer Zielorientierung in ihrem Bildungsweg punkten“, sagt Prof. Wolfgang Bock.
Politisches Mandat angestrebt
Ihr Ziel hat Maria Hörtrich klar vor Augen: Nach ihrer Bachelorarbeit möchte sie eine Masterarbeit anschließen und nebenbei als Werkstudentin im Abgeordnetenbüro von MdL Tobias Gotthardt weiterarbeiten. Langfristig will sie auf der politischen Bühne noch aktiver werden: „Irgendwann möchte ich auch selbst kandidieren und ein Mandat übernehmen“, sagt sie. Und dass sie das alles ganz ohne Abitur schafft, ist für die junge Frau auch ein Zeichen dafür, dass sich viele Dinge tatsächlich ändern lassen, wenn das politisch und gesellschaftlich tatsächlich gewollt wird.