Zum ersten Mal nehmen in diesem Jahr die Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) und die Technische Hochschule Deggendorf (TH Deggendorf) am "Bavaria Israel Partnership Accelerator" (BIPA) teil. Bereits seit acht Jahren führt das Strascheg Center for Entrepreneurship (SCE) in München das BIPA-Programm im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie durch.
Zum neuen Wintersemester 2020/2021 wurde das bislang nur in München verfügbare Programm auf die OTH Regensburg und die TH Deggendorf ausgeweitet. Beide Hochschulen betreuen jeweils drei interdisziplinäre Teams aus israelischen und bayerischen Studierenden.
Aufgrund der Corona-Pandemie wird das Programm derzeit komplett online durchgeführt. Dabei werden Studierende und Young Professionals aus Bayern und Israel zusammengebracht, die in interdisziplinären und multinationalen Teams von Unternehmen eingebrachte technologische und geschäftliche Herausforderungen bearbeiten.
Win-Win-Situation: für Studierende und beteiligte Unternehmen
„Viele Studierende wären jetzt eigentlich im Ausland. Da dies aber derzeit leider nicht möglich ist, bieten wir ihnen mit BIPA eine spannende Alternative und eine internationale Komponente in ihrem Studium“, so Prof. Dr. Sean Patrick Saßmannshausen, Professor für Entrepreneurship und Leiter des start-up centers an der OTH Regensburg. Durch das Programm sammeln die Mitwirkenden unternehmerische Erfahrungen und erlernen Innovationsmethoden und Problemlösungskompetenzen in internationalen Kleingruppen von je zirka fünf Studierenden.
Gleichzeitig üben sie die Zusammenarbeit mit echten Unternehmen und erhalten dabei die einzigartige Gelegenheit, ihr persönliches und berufliches Netzwerk auszubauen. Auf der anderen Seite profitieren aber auch die teilnehmenden Unternehmen davon: „Die Studierenden bringen einen Hauch frischer Luft in die Geschäftsbereiche. Sie suchen nach innovativen Lösungen für die beteiligten Firmen“, erklärt Prof. Dr. Saßmannshausen.
Unternehmen begeistert von dem Konzept
Über einen Zeitraum von neun Wochen arbeiten die Studierenden an Fragestellungen der Unternehmen. Zugleich haben sie speziell auf das Projekt abgestimmte Vorlesungen und werden von erfahrenen Coaches betreut. „Durch die ständige professionelle und wissenschaftliche Begleitung stellen wir einen hohen Qualitätsstandard der Projekte sicher“, so Prof. Dr. Saßmannshausen.
Als Partnerunternehmen konnten für die Teams der OTH Regensburg die Osram Opto Semiconductors GmbH, die Johanniter Unfallhilfe e.V. und die Monastic Dry Gin GmbH gewonnen werden. Durch diese Unternehmenspatenschaften werden den Studierenden anspruchsvolle Aufgaben aus den Bereichen Technik, Soziales und Lifestyle geboten. Alle Unternehmen hätten sich begeistert von dem Konzept des bayerisch-israelischen Accelerator-Programms gezeigt und spontan zugesagt, berichtet Prof. Dr. Saßmannshausen.
Israelische Generalkonsulin setzt auf entstehende Freundschaften
Zum Auftakt des Programms kam sogar die israelische Generalkonsulin Sandra Simovich zu Besuch und sprach zu den Studierenden – natürlich virtuell. Denn neben dem Bayerischen Wirtschaftsministerium unterstützt auch das israelische Generalkonsulat in München das BIPA-Programm.
BIPA sei ein wichtiges Element für die Zusammenarbeit zwischen Bayern und Israel, betonte die israelische Generalkonsulin bei der Begrüßung der Teilnehmenden in der Videokonferenz. Die im Projekt entstehenden Kontakte und Freundschaften sollen die bayerisch-israelische Beziehungen festigen. „BIPA ist ein Erfolgskonzept“, so die Generalkonsulin. Das bayerisch-israelische Programm sei zwischenzeitlich von anderen Bundesländern, aber auch von Tschechien übernommen worden. „Wir freuen uns, dass auch die OTH Regensburg erstmals an BIPA teilnimmt“, so Simovich.
Bis Mitte Dezember 2020 arbeiten die Teams an innovativen Lösungen zu den von den Unternehmen gestellten Aufgaben und werden dann ihre Ergebnisse den Unternehmen präsentieren.