Eine gute und erfolgreiche Personalarbeit zeichnet sich durch einen klaren Bezug auf das Geschäft und die Geschäftsstrategie, aber auch durch ein gutes Human Resource-internes Zusammenspiel aus. Das bedeutet, dass Personalabteilungen einerseits die Geschäftserfordernisse verstehen und aufgreifen, diese aber auch intern als gemeinsame Abteilung gut abwickeln beziehungsweise bedienen können müssen.
Doch wie agieren Personaler/innen, wenn sie mit einer strategischen Geschäftsentscheidung konfrontiert werden? Welchen Beitrag kann eine Personalabteilung wirklich leisten, wenn die Geschäftsleitung eine starke Organisationsveränderung geplant hat? Welche Rollen haben die unterschiedlichen HR-Funktionen eines Betriebs in einem solchen Fall und wie funktioniert man optimal als Team?
Diese Fragen waren Thema des im Masterstudiengang Human Resource Management (HRM) der OTH Regensburg durchgeführten mehrtägigen Planspiels, das Prof. Dr. Carina Braun in der Veranstaltung "Strategisches Personalmanagement" erstmalig im Wintersemester 2017/2018 durchgeführt hat.
Dafür wurden 33 Studierende in sechs Gruppen eingeteilt, die jeweils eine Personalabteilung simulierten. In jeder Personalabteilung waren die Rollen von Personalleiter/in, HR Business Partner, Personalmarketing- und Recruiting-Spezialist/in, Personalentwickler/in und Change Manager/in besetzt und gemeinsam wurde überlegt, wie die Geschäftsentscheidung, eine Produktion weitestgehend zu automatisieren, von Personalern unterstützt werden kann.
In mehreren, eng getakteten Aufgabenrunden wurden Konzepte zum HR-Wertbeitrag in Business-Entscheidungen eingereicht, Informationsveranstaltungen für Schicht-Mitarbeiter/innen geplant, Personalmarketing-Veranstaltungen simuliert, Vorträge vor Betriebsleitungssitzungen und Fachgremien gehalten sowie Budget-, Personalkapazitäts- und Projektanpassungen vorgenommen. Vor allem das interne Zusammenspiel und das Verständnis für ein - manchmal auch schwierig zu greifendes- Geschäft, wurden dabei mit dem Planspiel im HR Masterstudiengang in Form einer neuen Lehr- und Lernmethode ideal unterstützt.
"Im Planspiel habe ich Verantwortung für meine Rolle übernommen und mich dadurch sehr intensiv in die Aufgaben und Inhalte dieser Position hineingedacht - und gleichzeitig die Schnittstellen mit den anderen Bereichen wahrgenommen. Dies alles war im Rahmen der dynamischen Weiterentwicklung des gesamten Unternehmens erlebbar", fasste eine Studentin im Master HRM ihren Lernerfolg zusammen.
Insgesamt wurden von den Gruppen hervorragende Ergebnisse mit spannenden Ideen für HR im Zuge einer Produktionsautomatisierung erarbeitet. Praktiker, die Interesse haben, sich darüber auszutauschen oder das Planspiel durch Praxisinput unterstützen wollen, sind herzlich eingeladen, Kontakt mit Prof. Dr. Carina Braun aufzunehmen.