Rund 40 Personen waren zur Lesung des AK BIPoC Regensburg und des Green Office am 16. März 2024 in das Architekturgebäude der OTH Regensburg gekommen. „Auf dieser Bühne fühle ich mich fehl am Platz und meiner Identität beraubt. Zur Schau gestellt wie eine Pornokategorie. Ich erzähle zum ersten Mal in der Öffentlichkeit vom Küssen unter der Diktatur, während die Sozialarbeiterin neben mir über uns spricht, die sogenannten vulnerablen Gruppen, queere Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung. Mir ist das alles zu unkonkret. Warum sitzen wir hier, und was wollen wir überhaupt sagen? »Welchen Einfluss hat die Religion auf das Leben von queeren Geflüchteten und Migrant*innen in Deutschland?«, will der Moderator wissen und stellt damit der Sozialarbeiterin und nicht mir die einzige Frage, die ich gerne beantwortet hätte“, las Zain aus dem Essay „Einsamkeit“ vor.
Joshua Babatunde und Tinuala Olosun vom AK BIPoC Regensburg stellten dazu spannende Fragen, die sich ausgehend von der Beschäftigung mit dem Essayband, „Eure Heimat ist unser Albtraum“ von Fatma Aydemir und Hengameh Yaghoobifarah, im Rahmen ihres Lesekreises ergeben haben. So entstand eine Diskussion über Flucht und Migration im deutschen Mediendiskurs und was Politisierung und Queerness mit Einsamkeit macht.
Interaktive Elemente, die im Programm der Veranstaltung begleitend von Zolile Morokane des AK BIPoC eingestreut wurden, aktivierten und inspirierten das Publikum von etwa 40 Personen, sich nach der Lesung zu begegnen und ins Gespräch zu kommen. Finanziell und organisatorisch unterstützte das Green Office der OTH Regensburg die Umsetzung der Veranstaltung. „Empowerment studentischen Engagements ist eines der zentralen Ziele des Nachhaltigkeitsbüros am Campus, damit eine nachhaltige Gestaltung der Zukunft an der Hochschule erlebbar wird“, hebt Theresa Sittl, Leitung des Green Office, hervor. Joshua Babatunde, Studierender an der OTH Regensburg, schätzt diese Form der Förderung, da sich der Arbeitskreis bei der Vorbereitung verstärkt um die Gestaltung und die inhaltliche Auseinandersetzung kümmern konnte. Der AK BIPoC schafft auch über die Hochschule hinaus einen Raum für Austausch für nicht-weiße Personen in Regensburg und widmet sich zudem der Bildungsarbeit zu Rassismus und Diskriminierung.