Promotion

Promotion in der Physiotherapie im BayWiss-Verbundkolleg Gesundheit

Die Physiotherapie an der OTH Regensburg feiert einen Meilenstein: Frau Prof. Dr. Hanna Brandt hat erfolgreich ihre Promotion abgeschlossen. Ihre Arbeit mit dem Titel „Exoskelettale Unterstützung in der Pflege“ zeigt die hohe Qualität der Physiotherapieforschung an der OTH Regensburg.

Innovation in der Pflege: Exoskelette als Unterstützungssystem

Hanna Brandt ist die erste Physiotherapeutin, die im Rahmen des Verbundkollegs Gesundheit, einer Kooperation der OTH Regensburg mit der Universität Regensburg, promoviert hat. Im Mittelpunkt ihrer Dissertation, die von Prof. Dr. Andrea Pfingsten betreut wurde, stand die Frage, wie Exoskelette die körperliche Belastung von Pflegekräften reduzieren können. Prof. Dr. Brandt kombinierte die Methoden der Elektromyographie und des Motion Capturing mit einer qualitativen Untersuchung der Einsatzmöglichkeiten und der Nutzerakzeptanz.

Durch den Mixed-Method-Ansatz gelang es, die muskuläre Aktivität des unteren Rückens, den Bewegungsablauf sowie das subjektive Erleben der Pflegenden während des Transfers zu erfassen. Das Ziel: praktische Lösungen zu entwickeln, die langfristig die Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessern, Krankheitstage reduzieren und den Pflegeberuf attraktiver machen.

Gelebte interdisziplinäre Forschung

Die Dissertation von Prof. Dr. Brandt zeigt das Potenzial der interdisziplinären Forschung an der OTH Regensburg. Ihr Projekt vereint Kompetenzen aus den Bereichen Physiotherapie, Ergonomie und Biomechanik. Neben der Betreuung wurde das Projekt auch von Prof. Dr. Sebastian Dendorfer vom Labor für Biomechanik am Regensburg Center of Health Sciences and Technology unterstützt.

Prof. Dr. Brandt adressiert mit ihrer Arbeit die aktuellen Herausforderungen im Gesundheitswesen mittels technischer Ansätze. Der Einsatz von Exoskeletten, die bislang vor allem in der Industrie genutzt werden, zeigt Potenzial, auch in der Pflege zur Entlastung der Beschäftigten beizutragen und somit Fachkräftemangels entgegenzuwirken.

Blick in die Zukunft

Für Prof. Dr. Brandt endet mit der Promotion ein wichtiger Lebensabschnitt – doch ihre Begeisterung für Wissenschaft und interdisziplinäre Zusammenarbeit bleibt. Seit kurzem ist sie Professorin für physiotherapeutische (Differential-)Diagnose an der Technischen Hochschule Rosenheim und bringt dort ihre Expertise in Lehre und Forschung ein.

Die Mitarbeitenden des Labors Physiotherapie, dem Prof. Dr. Brandt ehemals angehörte, sind sehr stolz auf sie und gratulieren ihr herzlich zu diesem beeindruckenden Erfolg.

Neu: Promotionszentrum Sozial- und gesundheitswissenschaftliche Gestaltung von Transformationsprozessen

Eine weitere gute Nachricht: An der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Regensburg wird künftig ein Promotionszentrum „Sozial- und gesundheitswissenschaftliche Gestaltung von Transformationsprozessen (SGT)“ angesiedelt sein. Dieses Graduiertenkolleg SGT ist wegweisend im Bereich Gesundheit. Übergeordnetes Forschungsziel ist die Sicherung und Verbesserung des bio-psycho-sozialen Wohlbefindens des Menschen in Zeiten großer gesellschaftlicher Transformationen.

Prof. Dr. Andrea Pfingsten und Promovendin Prof. Dr. Hanna Brandt in der Mitte, umringt von Mitarbeitenden des Labors Physiotherapie. Foto: A. Leis
Prof. Dr. Hanna Brandt beim Vortrag zur Verteidigung ihrer Doktorarbeit "Exoskelettale Unterstützung in der Pflege". Foto: A. Leis
Prof. Dr. Hanna Brandt während der praktischen Untersuchung ihres Promotionsprojekts: Der Transfer einer Puppe mit Unterstützung eines Exoskeletts zur Reduktion der körperlichen Belastung von Pflegekräften. Foto: Prof. Dr. Hanna Brandt