Der Roboterwettbewerb FIRST LEGO League (FLL) an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) ist längst Kult: Alljährlich kommen Jugendliche aus der Region und aus ganz Europa zum Regionalwettbewerb oder dem Europasemifinale der FLL auf den Campus. Organisator ist Diplompädagoge (Univ.) Armin Gardeia von der Jungen Hochschule der OTH Regensburg.
Dass auch schon Kinder im Grundschulalter begeisterte Tüftlerinnen und Tüftler sein können, bestätigt der Blick in so manches Kinderzimmer experimentierfreudiger Sechs- bis Zehnjähriger. Deshalb richtet die OTH Regensburg 2018 erstmals auch die sogenannte "FLL Junior" aus: Ab sofort können sich Teams mit Kindern im Grundschulalter, bestehend aus bis zu sechs Mitgliedern und mindestens zwei erwachsenen Coaches, zu dem Event anmelden.
Das kommende Motto: "Auf zum Mond!"
Die Aufgaben, die die Teams dann zur Verfügung gestellt bekommen, stehen in der Saison 2018/2019 unter dem Motto „MISSION MOON – auf zum Mond!“. Auf der Reise zum Erdtrabanten erstellen die Kinder unter Anleitung ihrer Coaches ein Forschungsposter, das ihre Ideen vorstellt, und bauen ein motorisiertes Modell aus LEGO-Steinen.Worauf müssten wir achten, wenn wir auf dem Mond leben würden? Fragen wie diesen soll gemeinsam auf den Grund gegangen und dadurch Grundzüge von Wissenschaft und Technik vermittelt werden.
Anmeldeschluss ist der 21. Oktober 2018. – Nähere Informationen dazu gibt es im Internet oder direkt bei der Jungen Hochschule unter 0941/943-1138.
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INTERVIEW mit Peter Purainer, Personalleiter Infineon Technologies AG
Seit 2011 finden an der OTH Regensburg Entscheidungsrunden im Rahmen des Roboterwettbewerbs First LEGO League statt. Wann und warum haben Sie sich entschieden, diese Veranstaltungen zu sponsern?
Peter Purainer, Personalleiter Infineon Technologies AG: Wir von Infineon sind begeistert, dass der Roboterwettbewerb an der OTH Regensburg junge Menschen frühzeitig an Wissenschaft und Technik heranführt. Die First Lego League könnte auch der Beginn einer fruchtbaren Beziehung sein. Nämlich der zwischen roboterbegeisterten Kindern und Jugendlichen einerseits und dem High-Tech-Unternehmen Infineon andererseits. Das haben wir recht bald erkannt und sind daher seit 2011 an der Seite der Jungen Hochschule der OTH Regensburg.
Wie sieht Ihre Unterstützung konkret aus?
Peter Purainer: Die Förderung hat mehrere Aspekte. Für den Veranstalter ist es gewiss erfreulich, dass Infineon die finanzielle Grundlage bietet, um den Wettbewerb überhaupt durchführen zu können. Dass wir darüber hinaus den Juroren/innen und Schiedsrichtern/innen mit kleinen Präsenten danken, versteht sich von selbst. Schließlich sind sie es, die mit ihrem Einsatz die FLL erst ermöglichen. Ein weiterer Punkt richtet sich an Schülerinnen und Schüler unserer Partnerschule Goethe-Gymnasium Regensburg. Sie gehen in jeweils mehreren Teams seit 2015 für Infineon an den Start. Infineon übernimmt die Anmeldegebühren, finanziert Spielfelder und Akkus und stattet die Schüler/innen mit Team-Shirts aus. Zudem führte eine Kollegin, die ausgebildete Sprechtrainerin ist, Präsentationsübungen für unsere Teams durch. Schließlich gibt es bei der FLL auch für das "Wie" Punkte.
Welche Rolle spielt für Sie die OTH Regensburg als Ausbildungsstätte von Nachwuchsfachkräften?
Peter Purainer: Kurz gesagt, eine überaus große. Daher engagiert sich Infineon seit vielen Jahren stark an der OTH Regensburg und bei deren Studierenden. Vor allem basiert die überdurchschnittlich starke Innovationskraft unserer Region auf einer vorbildlichen Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft. Und was täten wir ohne das gemeinsame Ziel von Studierenden und Infineon-Mitarbeiter/innen, innovative Ideen für eine bessere Zukunft zum Einsatz zu bringen? Zahlreiche Abschlussarbeiten sind daraus hervorgegangen. Das gegenseitige Fördern, Fordern, Verstehen und Auf-den-Weg-Bringen basiert auf einer Erkenntnis: Dass das Potential für große Erfindungen sehr häufig im Allerkleinsten liegt und am besten gemeinsam zum Großen reifen kann. Mit den kleinen Dingen, die Großes bewegen können, kennen wir uns als führendes Halbleiterunternehmen gut aus. Schließlich liegt unsere Welt im Nanometerbereich.
Seit drei Jahren kommt die Junge Hochschule der OTH Regensburg am Buß- und Bettag zu Infineon und bietet den dort an diesem Tag zu betreuenden Schulkindern von Infineon-Angestellten die Beschäftigung mit LEGO-Robotern an. Wie wird dieses Angebot angenommen?
Peter Purainer: Wenn die Kinder in Bayern am Buß- und Bettag schulfrei haben, stellt das viele Eltern vor eine Herausforderung. Bei Infineon gibt es deshalb seit 2014 den Ferientag "Spaß & Technik". 140 Kinder im Alter zwischen 6 und 14 Jahren nutzen dann das von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf die Beine gestellte Ferien-Programm. Einer der 20 Kurse ist "Wir programmieren einen LEGO-Roboter" der Jungen Hochschule. Der Kurs ist jedes Jahr als einer der ersten ausgebucht. Studierende der OTH Regensburg geben in dem ganztägigen Workshop Einblicke in das Können von LEGO-Robotern. Die Mädchen und Jungs lernen, dass Roboter programmieren gar nicht so schwer ist wie man denkt, programmieren selbstständig kleine Aufgaben und haben dazu noch jede Menge Spaß.
INTERVIEW mit Michael Staab, Personalleiter Continental Regensburg
Seit 2011 finden an der OTH Regensburg Entscheidungsrunden im Rahmen des Roboterwettbewerbs First LEGO League statt. Wann und warum haben Sie sich entschieden, diese Veranstaltungen zu sponsern?
Michael Staab, Personalleiter Continental Regensburg: Wir waren von Anfang an begeistert von der First LEGO League. Das Schöne daran ist, dass sich junge Menschen nicht nur frühzeitig mit Hardware und Software auseinandersetzen, sondern auch gleichzeitig als Team auftreten und sich im Projektmanagement üben. An dem Roboterwettbewerb schätzen wir außerdem den Austausch mit jungen Menschen, die sich frühzeitig für Technik begeistern und voller Freude bei der FLL dabei sind.
Wie sieht Ihre Unterstützung konkret aus?
Michael Staab: Wir unterstützen alljährlich das Continental Team "ContiMind" und sponsern beispielsweise den Süddeutschland-Entscheid. Wir freuen uns sehr, damit zum Erfolg der regionalen FLL-Veranstaltungen beitragen zu können. Mit Schiedsrichtern/innen und Unterstützern/innen aus den Reihen unserer Ingenieure/innen sind wir auch immer vor Ort mit dabei.
Welche Rolle spielt für Sie die OTH Regensburg als Ausbildungsstätte von Nachwuchsfachkräften?
Michael Staab: Die OTH Regensburg spielt für uns eine zentrale Rolle. Sie ist eine unserer großen Partnerhochschulen und noch dazu in der näheren Umgebung ansässig. Wir kooperieren regelmäßig über gemeinsame Forschungsprojekte, unterstützen die Studierenden zum Beispiel bei der Formula Student. Wir haben auch eine große Anzahl an Praktikanten/innen und Werkstudierende von der OTH Regensburg bei Continental in Regensburg beschäftigt und arbeiten zudem im Bereich des dualen Studiums eng zusammen. Somit ist die OTH Regensburg als Ausbildungsstätte von Nachwuchskräften für uns nicht mehr wegzudenken.
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INFORMATION Junge Hochschule der OTH Regensburg
Die Junge Hochschule an der OTH Regensburg bietet in erster Linie Berufs- und Studienorientierung für Schülerinnen und Schüler verschiedenster Altersstufen und Schularten an. Dabei stehen praxisbezogenes, aktives und nachhaltiges Lernen im Mittelpunkt. Die Angebote der Jungen Hochschule, die in Zusammenarbeit mit allen acht Fakultäten der OTH Regensburg entstehen, reichen von Experimenten im Kindergarten über P-Seminare am Gymnasium bis hin zum Schnupperstudium für Studieninteressente oder Weiterbildungsveranstaltungen für Lehrkräfte. Ein Schwerpunkt der Projekte der Jungen Hochschule liegt im MINT-Bereich. Geleitet wird die Junge Hochschule vom Diplompädagogen Armin Gardeia, Tel. 0941/943-1138.
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VIDEO
Alexander Gerst, ESA Astronaut an Board der ISS, wünscht den Teams der FLL in einer Videobotschaft direkt aus der Raumstation viel Glück.