Ob es darum geht, Spargel zu stechen oder Hopfendrähte aufzuziehen: Durch die Corona-Schutzmaßnahmen fehlen in der Landwirtschaft Arbeitskräfte, denn viele Saisonarbeiterinnen und -arbeiter dürfen derzeit nicht nach Deutschland einreisen. Auf der anderen Seite haben viele Menschen, darunter auch Studierende, ihre Jobs verloren, beispielsweise in der Gastronomie.
Das Gründerteam von Agratt hatte da eine tolle Idee: Mithilfe ihrer digitalen Plattform vernetzen sie unter dem Motto „Hilf der Landwirtschaft“ kostenfrei Landwirtinnen und Landwirte mit Leuten, die nach einem Einkommen suchen. Das Start-up wurde 2018 mit einem „start-up Ideenpreis“ der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) ausgezeichnet. Übrigens hat das start-up center einen Film zu den Ideen von Agratt erstellt.
„Landwirtschaft der Zukunft“
Agratt ermöglicht durch eine dezentrale Bewirtschaftung von Agrarflächen die „Landwirtschaft der Zukunft“. Das Team, bestehend aus Sebastian Brunthaler, Verena Schmöller, Andreas Hauser und Matthias Coufal, liefert dafür das notwendige Echtzeit-Management-System. Mit Agratt können geodatenbasiert Ackerflächen für einen bestimmten Arbeitsschritt, wie die Ernte, freigegeben werden. Andere Landwirtinnen und Landwirte oder Lohnunternehmerinnen und -unternehmer aus der Nähe können somit lange Anfahrtswege vermeiden. Die Abrechnung erfolgt unkompliziert direkt über das System.
Agratt kümmert sich jedoch nicht nur um Flächenvermittlung, sondern auch um den Verleih von landwirtschaftlichen Ressourcen. Diese Art der digitalen Vernetzung führt zu höherer Ressourceneffizienz und termingerechten Arbeitsschritten in der Landwirtschaft.
Die aktuelle Idee von Agratt – #hilfderlandwirtschaft – trifft einen Nerv der Zeit. Denn beispielsweise hat die bundesweite Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ zeitgleich die Aktion #beyondcrisis ins Leben gerufen. Ausgangsbeschränkungen, drohende Rezession und neue Ansteckungsraten: Die Schreckensmeldungen erreichen uns im Minutentakt.
Potenzial der Zukunft steckt in Krisen
Aber Deutschland ist nicht umsonst ein Land der Ideen. Schon oft wurde hierzulande bewiesen, dass das Potenzial für die Zukunft in Krisen steckt und die Menschen gerade in schwierigen Zeiten neue Ideen entwickeln – so wie Agratt.
„Mit der Initiative ‚Deutschland – Land der Ideen‘ stellen wir auf unserer Plattform neue Geschäftsmodelle und Ideen vor, die aus der Corona-Krise Zukunft bauen!“, so Ute E. Weiland, Geschäftsführerin von „Land der Ideen“. Auf diese Weise möchte man neue Lösungsansätze einer breiten Öffentlichkeit zeigen und die weitere Umsetzung der Ideen forcieren, damit sie ihre Wirkung deutschlandweit entfalten können.