Mit der Energiewende und einem stetig steigenden Anteil an erneuerbaren Energien steht unsere gesamte Stromversorgung vor gewaltigen Herausforderungen. Insbesondere die Stromverteilungsnetze stehen auf dem Prüfstand und müssen den neuen Gegebenheiten angepasst werden. Mit diesem Optimierungsprozess beschäftigt sich ein aktuelles Projekt der Forschungsstelle für Energienetze und Energiespeicher (FENES) an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) mit dem Titel „SyNErgie - Systemoptimierendes Netz- und Energiemanagement für Verteilungsnetze der Zukunft“.
„Unter dem Leitthema ‚Energie und Mobilität‘ bündeln wir an der OTH Regensburg ganz gezielt unsere Kompetenzen aus verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen. Das Thema Stromnetze und Stromverteilung steht dabei besonders im Fokus, weil es im Zusammenhang mit der Energiewende eine herausragende Bedeutung für die künftige Versorgungssicherheit spielt. Mit unserer Expertise auf diesem Gebiet können wir für die beteiligten Projektpartner wertvolle Beiträge zur Optimierung liefern“, erläuterte OTH-Präsident Prof. Dr. Wolfgang Baier anlässlich der Kick-Off-Veranstaltung für das Projekt.
850000 Euro Förderung gehen an die OTH Regensburg
Partner sind die Netzbetreiber MDN Main-Donau Netzgesellschaft mbH (Nürnberg) und MFN Mainfranken Netze GmbH (Würzburg) sowie die FRAKO Kondensatoren- und Anlagenbau GmbH (Teningen) und die KBR GmbH (Schwabach). Leiter des auf drei Jahre angelegten Forschungsvorhabens ist Prof. Dr. Oliver Brückl von der OTH Regensburg; die Förderung erfolgt durch die Förderinitiative Zukunftsfähige Stromnetze, die Teil des 6. Energieforschungsprogramms der Bundesregierung ist. Das Projektvolumen beläuft sich auf rund 1,6 Millionen Euro, wovon rund 850.000 Euro an die OTH Regensburg gehen.
„Herzstücke des Projektes sind die beiden Feldversuche im Raum Nürnberg und Würzburg. In ihnen werden die konzeptionierten Regelungsstrategien in der Praxis erprobt“, sagt Matthias Haslbeck, wissenschaftlicher Mitarbeiter der OTH-Forschungsstelle FENES. Besonderes Augenmerk liege auf der Weiterentwicklung der Netzplanungsprozesse und Optimierung des so genannten Blindleistungshaushalts durch die Einbeziehung betrieblicher Kompensationsanlagen und dezentraler Erzeugungsanlagen. Im weiteren Projektverlauf werden die Netzgebiete für die Feldversuche bestimmt und dabei einzelne Großkunden und Betreiber von Erzeugungsanlagen hinsichtlich einer Beteiligung angesprochen. Der Forschungsverbund sieht den bevorstehenden Herausforderungen positiv entgegen und hofft auf breite Unterstützung auf Seiten der Betriebe und Anlagenbetreiber.