Studierende der OTH Regensburg haben an der Produktion des Theaterstücks „Automatenbüfett“ der Theatergruppe St. Anton mitgewirkt: Im Seminar Szenografie erarbeiteten sie Vorschläge für das Bühnenbild und die Kostüme.
Die Theatergruppe St. Anton wurde erst in diesem Jahr für ihr künstlerisches und integratives Wirken im Bereich Darstellende Kunst und Theater mit dem Kulturförderpreis der Stadt Regensburg ausgezeichnet. Das rund 70-köpfige Ensemble entwickelte über Jahre hinweg unter der Leitung und Regie von Stephan Roggenbuck aus dem klassischen Laientheater heraus eine anspruchsvolle Bühne – mit außergewöhnlichen Inszenierungen großer Klassiker und eigenen Adaptionen bekannter Werke des Sprechtheaters. In diesem Jahr stand das Stück „Automatenbüfett“ auf dem Programm, ein sozialkritisches Drama der Österreicherin Anna Gmeyner.
Farbenspiel
Das Besonders an der diesjährigen Inszenierung war die Kooperation mit der OTH Regensburg. Im Sommersemester 2023 erarbeiteten Architektur- und Designstudierende im Rahmen des Wahlfaches Szenografie konkrete Konzepte für das Bühnenbild und die Kostüme, die einen wesentlichen Einfluss auf die Gestaltung der Produktion hatten. So wurde beispielsweise die Idee, dass sich das Kleid der Hauptprotagonistin Eva im Laufe des Stückes von der Farbe Weiß in die Farbe Blau wandelt, im Seminar geboren und später umgesetzt. „Das geht mit dem Stück einher – die Figur erlebt eine Transformation, sie entflieht ihrer Schwarz-Weiß-Welt und tritt im Laufe der Handlung letztendlich als starker Charakter hervor“, so Professorin Waleska Defne Leifeld, die das Seminar leitete.
Enge Zusammenarbeit
Sie freute sich über die enge Zusammenarbeit mit der Theatergruppe und dem Bühnenbildner Kay Nolzen. Es gab während des Semesters eine Einführung in die Geschichte des Theaterbühnenbaus, ein Abstecken der Anforderungen der Theatergruppe und der Bühne im Antoniushaus, eine Begehung der Spielstätte und des Fundus, eine szenische Lesung mit Schauspielern sowie eine Besichtigung der Werkstätten des Theaters Regensburg. Szenografie ist interdisziplinär. Mit ihr werden Architektur, Design, Licht, Grafik, Film, Medien, Sound, Performance und Dramaturgie integriert gedacht und Inhalte inszeniert, um ein unmittelbares, räumliches Erlebnis mit allen Sinnen zu gewährleisten.
Zum Einsatz kommt die Szenografie an vielen Orten: in Museen und Ausstellungen, auf Bühnen, bei Events und Messen, in Markenwelten, Shops und Pop-up-Stores – ja sogar im virtuellen Raum. Waleska Defne Leifeld lehrt seit 2021 an der OTH Regensburg Gestalten und Darstellen. Die Architektin und Szenenbildnerin hat nach ihrem Studium in zahlreichen nationalen und internationalen Kino- und Fernsehfilmproduktionen mitgearbeitet, unter anderem als Konzeptzeichnerin am Szenenbild für den Film „Im Westen nichts Neues“, der in diesem Jahr mit einem Oscar für das beste Szenenbild ausgezeichnet wurde.
Theaterluft an der OTH Regensburg schnuppern

