Eine Doktorarbeit auf dem Testfeld neben der A3 an der Markomannenstraße in Regensburg: In Maximilian Lerchs Dissertation wird das Lastabtragungsverhalten von Tiefgründungen (CFA-Pfählen und Betonstopfsäulen) durch vor Ort durchgeführte dynamische und statische Probebelastungen wissenschaftlich analysiert. So genannte Tiefgründungen, zum Beispiel Pfähle, werden nach wie vor mittels empirischer Verfahren und unter Einbeziehung eines großzügigen Sicherheitsspielraums bemessen. Um wirtschaftlichere Abmessungen von Tiefgründungen zu erhalten, werden deshalb häufig direkt auf dem Baufeld an einzelnen Traggliedern zeitaufwändige und kostenintensive Probebelastungen durchgeführt. Aus den Ergebnissen von Maximilian Lerchs experimentellen Untersuchungen konnten nun neue Erkenntnisse über die Lastabtragungsmechanismen der Tragglieder und über Korrelationen zwischen den Ergebnissen aus dynamischer und statischer Probebelastung gezogen werden. Zudem bilden die gewonnen Erkenntnisse und Messergebnisse aus den verschiedenen Belastungsversuchen die Grundlage für die Entwicklung von innovativen Simulationsmodellen auf Basis von Masse-Feder-Dämpfer-Systemen und der Finite-Elemente-Methode zur Prognostizierung des Lastabtragungsverhalten unterschiedlicher Traggliedtypen. Das im Rahmen dieser Arbeit entwickelte Vorgehen zur Prognostizierung des Lastverformungsverhaltens von CFA-Pfählen und Betonstopfsäulen kann fallspezifisch verwendet werden, um eine Optimierung des Planungsprozesses der beschriebenen Tragglieder zu erreichen.
Das Testfeld neben der A3 an der Markomannenstraße in Regensburg konnte aufgrund der wertvolllen Unterstützung der Stadt Regensburg gefunden werden. Großer Dank gilt auch der Firma Keller Holding in Offenbach am Main, die die Forschungsarbeiten finanzierte, fachtechnisch herausrausragend unterstützte und mit großem Engagement vorantrieb. Im Promotionsverfahren war Prof. Frank Rackwitz (TU Berlin) Erstgutachter und Prof. Thomas Neidhart, Fakultät Bauingenieurwesen der OTH Regensburg, Zweitgutachter. Die Kommission wurde von Prof. Yuri Petryna (TU Berlin) geleitet.