Virtueller Tag der Mathematik: Mathematik als Beruf

Sich rund um das Studium der Mathematik und die beruflichen Möglichkeiten informieren, das konnten Schüler*innen und Lehrkräfte regionaler, aber auch weiter entfernter Schulen beim virtuellen Tag der Mathematik.

Der Tag der Mathematik fand 2021 zum ersten Mal virtuell statt: Über 90 Schüler*innen und Lehrkräfte informierten sich anhand konkreter Projektbeispiele rund um Anwendungen der Mathematik in Industrie und Wirtschaft sowie über das Mathematik-Studium an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg). Die Veranstaltung, die üblicherweise im Herbst stattfindet, wurde pandemiebedingt in den Januar und in den virtuellen Raum verlegt. Die Einladung ging über die Fachoberschulen, Berufsoberschulen und Gymnasien in der Oberpfalz und Niederbayern vor allem an die elften und zwölften Klassen. Der virtuelle Tag der Mathematik stand aber über Links zu den Vorträgen auf der Fakultäts-Homepage allen Interessierten offen.

Prof. Dr. Martin Weiß, Prodekan der Fakultät Informatik und Mathematik, begrüßte die Teilnehmenden und zeigte im Einführungsvortrag "Viel mehr als Zahlen: Was machen Mathematiker*innen im Beruf?" beispielhaft, wie Ausgleichsrechnung als ein mathematisches Verfahren in so unterschiedlichen Anwendungen wie der Ermittlung von Corona-Kennzahlen, der Astronomie oder beim maschinellen Lernen benötigt wird. Mathematiker*innen haben dadurch als Generalist*innen weiter sehr gute Berufsaussichten in einem breiten Branchenspektrum.

Mathematik für spannende Anwendungen in Industrie und Wirtschaft

Anschließend standen sechs Projektvorträge aus den Bereichen Technik, Informationstechnologie und Aktuarwissenschaften zur Wahl, die beispielhaft mathematische Methoden und die Schwerpunkte des Studiums der Mathematik an der OTH Regensburg repräsentierten. Hieraus konnte man sich zwei Vorträge aussuchen und virtuell in die entsprechenden Räume wechseln. 

Der Vortrag von Prof. Jürgen Frikel erklärte, durch welche mathematischen Prinzipien aus den Messungen in einem Computertomografen Bilder entstehen. Was eine Rückversicherung macht und wie sie ihre Prämien bestimmt, konnte man bei Prof. Dr. Michael Fröhlich erfahren. Während Prof. Dr. Stefan Körkel anhand von Fraktalen in der komplexen Ebene Algorithmen wie das Newton-Verfahren grafisch veranschaulichte, zeigte Prof. Dr. Oliver Stein, wozu man beim Einkauf im Internet oder beim Chat über einen Messenger-Dienst wie WhatsApp Primzahlen benötigt. 

Wie der Barcode als Warenkennzeichnung zusätzlich Fehler beim Scannen an der Kasse erkennen kann, erklärte Prof. Dr. Susanne Rockinger in ihrem Vortrag. Um Roboter, die Algebra und Geometrie brauchen, damit sie ein Objekt greifen können, ging es bei Prof. Dr. Martin Weiß.

Als Fazit lässt sich festhalten: Das Interesse war groß und manchmal auch das Staunen, wie viel Mathematik im Alltag oder hinter Hightech-Produkten steckt.

Reges Interesse an einer Diskussion mit Studierenden und Dozierenden

Nach diesen Vorträgen nutzen die Schüler*innen die Möglichkeit, Fragen zu Inhalten, Aufbau und Anforderungen des Mathematik-Studiums zu stellen. Dazu standen in kleinen Breakout-Sitzungen auch Absolvent*innen des Bachelor- und Masterstudiengangs Mathematik bereit.

Prof. Dr. Martin Weiß freute sich abschließend: „Der virtuelle Tag der Mathematik war ein voller Erfolg. Es haben auch weiter entfernte Schulen teilgenommen, zu denen wir bisher keinen Kontakt hatten. Natürlich hätten wir gerne unser neues Fakultätsgebäude gezeigt. Vielleicht ist die Zukunft bei Informationsveranstaltungen auch eine Kombination aus Präsenz und virtueller Welt.“

Weil der Tag der Mathematik der OTH Regensburg im Wintersemester 2020/2021 erstmals virtuell stattfand, nahmen neben Schüler*innen und Lehrkräften regionaler Schulen erfreulicherweise auch weiter entfernte Schulen teil.
Weil der Tag der Mathematik der OTH Regensburg im Wintersemester 2020/2021 erstmals virtuell stattfand, nahmen neben Schüler*innen und Lehrkräften regionaler Schulen erfreulicherweise auch weiter entfernte Schulen teil. Foto: KUKA Deutschland GmbH