Business Process Manager berufsbegleitend absolvieren
Die Gestaltung und Veränderung von Prozessen benötigen Kompetenzen aus den Bereichen Organisation, IT, Management und Kommunikation. Der Kurs vermittelt "harte" Grundlagen und Methoden der Prozessgestaltung sowie die zur Moderation und Umsetzung nötigen "Softskills" anhand zahlreicher Praxisbeispiele.
Lerninhalte
Worum geht es im Hochschulzertifikat Business Process Manager?
Nach dem Zertifikatskurs können die Teilnehmenden dazu beitragen, kostengünstigere und qualitativ hochwertigere Prozesse im Spannungsfeld zwischen Menschen in der Organisation und IT zu entwickeln und zu implementieren. Damit helfen sie ihrer Organisation, strategische Ziele besser zu erreichen.
Im Einzelnen…
- ...lernen sie Methoden zur Dokumentation und Gestaltung von Geschäftsprozessen kennen, zu vergleichen und einzusetzen.
- ...erfahren sie Techniken zur Moderation von Lösungsfindungsprozessen und zur Begleitung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Implementierung der Prozesse.
- ...lernen sie die Grundlagen über die systemische Sicht auf ihre Organisation kennen, die hilft, Implementierungsblockaden abzubauen.
- ...erleben sie ein Best Practice-Beispiel und profitieren von der Erfahrung der anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Im Vordergrund steht die eigene Praxis der Teilnehmenden im Unternehmensumfeld und es wird auf konsequente Anwendbarkeit der erarbeiteten Inhalte und der erworbenen Fähigkeiten geachtet.
Aufbau und Module
Wie ist der Zertifikatskurs aufgebaut?
Jedes der vier Module kombiniert verschiedenste Lernmethoden und bietet daher allen Lerntypen die Möglichkeit, sich individuell und intensiv weiterzubilden. Die Teilnehmenden erhalten außerdem die Chance, wesentliche Inhalte in Kleingruppen selbständig anzuwenden. Weitere Lernimpulse erhalten die Teilnehmenden durch einen Gastvortrag bzw. eine Exkursion in ein namhaftes Unternehmen, um die erlernten Inhalte konkret vor Ort zu verifizieren.
Die Teilnehmenden lernen anhand von ausführlichen Beispielen die grundlegenden Möglichkeiten kennen, Prozesse aus verschiedenen Sichtweisen (IT, Organisation, Logistik etc.) zu analysieren und zu dokumentieren sowie deren Unterschiede und Einsatzmöglichkeiten.
Inhalte
- Prozessdefinition, Prozessorganisation, Prozesslandschaften
- Prozessmerkmale
- Rollen und Verantwortlichkeiten, Stellen, Personen, Menschen
- Zusammenhang von Aufbau- und Ablauforganisation
- Prozessframeworks und Referenzprozesse (z. B. EFQM, ISO9000, SCORE, eTOM)
- Reifegradmodelle (z. B. CMMI, BPMM, OPM3, P3M3)
- Prozessanalysen und Dokumentation (z. B. Ablaufdiagramm, ARIS/EPK, Wertstromanalyse)
- Schnittstellenanalysen
- Projekte (Definition, Projektmandate, Stakeholder und Rollen, Erfolgsfaktoren)
- Organisatorische Veränderung vs. Automatisierung, Komplexität
- Anforderungen an Moderatoren von Prozesswerkstätten
- Themenwahl für Praxis-Transfer-Bericht
Die Teilnehmenden erhalten einen Überblick über verschiedene Moderations- und Kreativitätstechniken und wenden diese in konkreten Übungsbeispielen an. Sie lernen Möglichkeiten und Grenzen der grundlegenden und radikalen Prozessveränderung, dem Business Process Reengineering, kennen. Darüber hinaus erfahren sie Erfolgsfaktoren und Fallstricke des Business Process Outsourcings.
Inhalte
- Wandel verschiedener Radikalitätsgrade
- Wertstromanalyse, Future State
- Organisation und Moderation von Prozesswerkstätten
- Mentale K-Zustände
- Outsourcing
- Lösungsfokussiertes Kurzzeitcoaching I + II
- Zukunftskonferenz, Real Time Process Change
- Programm- und Projektmanagement für Veränderungsprojekte
- Agilität und Innovation in der Prozessgestaltung (z. B. Scrum, Design Thinking)
In diesem Modul geht es um die kontinuierliche Verbesserung von Prozessen im Tagesgeschäft. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erleben an einem konkreten Fall ein Beispiel für eine kontinuierliche Verbesserung. Wichtig ist insbesondere die organisatorische Verankerung der Aktivitäten, um eine Nachhaltigkeit zu erzielen. Sie gehen außerdem auf Ansätze zum Coaching von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein, um den Veränderungsprozess erfolgreich zu gestalten.
Inhalte
- Qualitätsmanagement und kontinuierliche Prozessverbesserung (KVP, KAIZEN, PDCA/Deming-Cycle, Six Sigma)
- Organisatorische Verankerung von Prozessmanagement
- Exkursion Unternehmen
- Controlling-, Analysetools (BSC, MIS, Reporting)
- Grundlagen des Change Managements
- Coaching in Veränderungsprozessen
Im letzten Modul erhalten die Teilnehmenden die Möglichkeit, ausgewählte Themen aus den vorangegangenen Modulen zu vertiefen, Software-Tools kennenzulernen und sich mit dem systemischen Beratungsansatz und kulturellen Aspekten auseinanderzusetzen. Weiterhin ist ein Gastvortrag oder eine Exkursion geplant, um die Inhalte an einem konkreten Beispiel erleben zu können. In den letzten beiden Modulen stellen die Teilnehmenden außerdem ihren Praxis-Transfer-Bericht im Rahmen der Prüfungsleistung vor und erhalten Feedback von Teilnehmenden und Dozierenden.
Inhalte
- Psychologische Grundlagen für Business Process Manager und Managerinnen (z. B. Behaviorismus, Kognitivismus, Humanismus und moderne Ansätze in der Veränderungsbegleitung)
- Prozesse und Soziologie (z. B. Strukturation, Handlungstheorie/Rational Choice, Institutionalisierung, Systemtheorie)
- Neurologische Ebenen, Modeling
- Schwerpunktthema
- Vertiefung zu Tools und Software
- Prüfungsleistung in Form eines Praxis-Transfer-Berichts, der die Anwendung des Gelernten im beruflichen Kontext dokumentiert und in einer ca. 30-minütigen Präsentation vorgestellt sowie diskutiert wird
- Abschluss
Organisatorisches
Damit alles rund läuft
Die Ausbildung findet in Kursblöcken an der OTH Regensburg oder in Tagungshäusern in Regensburg und der Umgebung statt.
Zulassungsvoraussetzung ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium oder relevante Berufserfahrung in diesem Bereich.
Der Kurs richtet sich an Verantwortliche für Organisation und Prozesse, Leitende von Prozessstabsstellen, Inhouse-Beraterinnen und -Berater, externe Beraterinnen und Berater oder Prozesstrainerinnen und -trainer. Darüber hinaus sind die Inhalte für IT-Spezialistinnen und -Spezialisten von Bedeutung, die eine enge Verbindung zu den Fachbereichen in ihrer Organisation haben.
Bei Absolvierung der Ausbildung erhalten die Teilnehmenden das Zertifikat "Business Process Manager". Das Zertifikat wird mit 6 ECTS-Punkten ausgestellt und kann ggf. bei einem späteren Hochschulstudium angerechnet werden.
Profitieren Sie von geballter Kompetenz
Kursleitung
Prof. Dr. Thomas Liebetruth Prof. Dr. Thomas Liebetruth ist wissenschaftlicher Leiter des Zertifikatskurses. Er ist seit 2009 Professor für internationale BWL mit Schwerpunkt Logistik an der OTH Regensburg. Seine größten Erfolge als Unternehmensberater bei Roland Berger Strategy Consultants und Emporias Management Consulting gelangen ihm zuvor bei der Begleitung von organisatorischen Veränderungsprozessen und Programmen zur Steigerung der Prozesseffizienz in mittelständischen Unternehmen und Konzernen aus Industrie und Finanzdienstleistung. Er verfügt über Zertifikate als NLP-Practitioner und Business-Coach.
Ulf-Gereon Peter Ulf-Gereon Peter ist selbst erfahrener Manager und dabei erfolgreicher Berater, Coach und Sparringspartner von Führungskräften internationaler Konzerne und mittelständischer Unternehmen. Er war in Managementfunktionen bei Accenture und der KPMG Unternehmensberatung tätig, bevor er sich 2002 selbstständig machte. Er verfügt über Zertifikate als Master-Coach (DVNLP) und systemischer Business-Coach (Explorers‘) sowie über Zertifikate als Projekt- und Programmmanager verschiedener Standardisierungsorganisationen.
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Julia Dirnberger
Tel.: 0941 943-70268
E-Mail:zertifikate-seminare(at)oth-regensburg.de
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