Selbstführungscoach – Coachingausbildung zur Metakompetenz psychologische Selbstführung berufsbegleitend absolvieren
Eine gute Selbstführung hat sich inzwischen als eine fundamentale Basis für die Führung von Personen und Organisationen in Zeiten des ständigen Wandels bewährt. In dieser psychologischen Coaching-Ausbildung erleben Sie ein neu entwickeltes und bereits wissenschaftlich belegtes Coaching-Konzept [1], welches die Selbstführung von Personen adressiert und nachhaltig verbessert. Dies führt zu einer erfolgreicheren Umsetzung persönlicher und organisationsbezogener Ziele und ermöglicht die individuelle Entwicklung und Stärkung der Resilienz beim Meistern von Veränderungen.

Lerninhalte
Worum geht es im Hochschulzertifikat Selbstführungscoach?
Die zentrale Frage ist, wie Coaches und Personalverantwortliche systematisch die Entwicklung von Selbstführungskompetenzen bei ihren Coachees oder Mitarbeitenden fördern können. Die psychologische Coaching-Forschung bietet dazu inzwischen gut belegte, sehr spannende und für die Praxis besonders hilfreiche Empfehlungen. Organisationen, die sich im Wandel zu Future-Organisationen befinden, Personen in diesen Organisationen, insbesondere mit Personalverantwortung, können davon enorm profitieren, weil im Fokus der Ausbildung wichtige psychologisch relevante Future Skills ebenfalls adressiert werden.
Ziel ist der Wissenstransfer in Ihren Praxisalltag. Deshalb erfolgt in der gesamten Ausbildung eine sehr enge Praxisvernetzung zur Theorie. Denn wenn Sie erleben, welche Potenziale durch eine gute Selbstführung erschlossen werden können, werden Sie diese auch nachhaltig und überzeugt umsetzen. Wenn Sie erleben, wie Interaktionen mit psychologischem Wissen vertrauensvoll, wertschätzend und effizient ganz bewusst gestaltet werden können, Ressourcen und Stärken damit aktiviert, Zielumsetzungen damit erleichtert werden, werden Sie Nützliches auch bewusst und sehr gezielt in Ihren beruflichen und privaten Alltag integrieren.
Das Coaching-Konzept basiert auf einer systematischen und psychologisch fundierten Begleitung, die auf drei besonders relevanten Ebenen (Prozessführungs-, Funktions- und Beziehungsebene) aufbaut. Diese Ebenen sind für eine vertrauensvolle soziale Interaktion in unterschiedlichen privaten und beruflichen Bereichen sowie den Erfolg von Coaching-Prozessen von großer Bedeutung.
Ein wichtiger Bestandteil der Selbstführung sind die Selbststeuerungskompetenzen, basierend auf der Theorie der Persönlichkeits-System-Interaktionen (PSI-Theorie) [2], welche von zentraler Bedeutung für eine erfolgreiche Zielerreichung sind [3]. Wichtige Aspekte der Selbststeuerung sind zum einen die Selbstkongruenz in der Bildung eigener Absichten (Authentizität) und zum anderen die Selbststeuerungseffizienz (Willensstärke) in der Umsetzung der Ziele.
In den Praxis-Teilen werden Sie erleben, wie diese theoretischen Grundlagen auf das Verhalten und die Haltung als Coach übertragen werden. Sie erfahren auch, was die aktuelle Coaching-Forschung über wirksame Coachings herausgefunden hat. Zudem werden Sie sowohl die Rolle als Coach sowie die als Coachee kennenlernen und erleben dabei auch, wie bestimmte Gesprächstechniken und eine autonomieförderliche Haltung zum Erfolg von Coaching beitragen [4].
Nach dem Kurs sind die Teilnehmenden in der Lage, Coaching-Prozesse basierend auf psychologischen Grundlagen zu verstehen, zu gestalten und durchzuführen.
Im Einzelnen…
- …lernen sie alle wichtigen (Einfluss-)Faktoren auf Coachings kennen, wie z. B. Setting, Konzept sowie Haltung und Verhalten im Coaching.
- …erleben sie psychologische Aspekte der effizienten Interaktionsgestaltung sowie deren Wirksamkeit und können diese in der Praxis anwenden.
- …kennen sie Qualitätssicherungsinstrumente und können diese zielgerichtet und selbstständig in der Coaching-Praxis einsetzen.
- …erleben sie eine zielführende und ressourcenaktivierende Prozessführung im Coaching und verstehen, wie Interaktionen im Coaching bei der Begleitung von persönlichen Veränderungs- und Entwicklungsprozessen erfolgreich und nachhaltig gestaltet werden.
Im Vordergrund steht die eigene Praxis der Teilnehmenden, daher wird in regelmäßigen Sitzungen das Durchführen von Coaching-Prozessen geübt und reflektiert.
Aufbau und Module
Wie ist der Zertifikatskurs aufgebaut?
- Coaching als Beratungsformat, Setting und Struktur
- Rolle und Haltung als Coach
- Drei psychologisch relevante Ebenen im Coaching
- Integratives konstruktivistisches Coaching-Konzept
- Begleitende Literatur
- Vorbereitende Einzelarbeiten: Fragebogenbearbeitung und Auswertung des Bedürfnisfragebogens, welcher neben den psychologischen Grundbedürfnissen auch die motivationale Orientierung erfasst [5] sowie des Selbstreflexionsfragebogens zur Affektregulation [6].
- Ziele, Inhalte und Struktur von Erstkontakt und erster Sitzung
- Rolle von Vertrauen und Gerechtigkeit für eine tragfähige und effiziente Arbeitsbeziehung
- Bedeutsamkeit von psychologischen Bedürfnissen und motivationaler Orientierung für das wertschätzende und effiziente Abholen und Mitnehmen in den Prozess
- Haltung und wirksames Verhalten als Coach
- Die vier "F"s der Interaktionsgestaltung
- Anliegen und wirksame Zielidentifikation im Coaching
- Einsatz von Qualitätssicherungsinstrumenten im Coaching
- Praxistransfer Peer-Coaching erste Sitzung (Lernpraxis) aus zwei Perspektiven, Coach und Klientin bzw. Klient mit Lernreflexion und Begleitung durch Supervision (Lehrpraxis)
- Psychologische Bedeutung von und Prüfung der Selbstkongruenz von Zielen
- Timing von Coaching-Interventionen für den erfolgreichen Zielfortschritt
- Umgang mit Übersprungsreaktionen, inneren Widerständen und Automatismen
- Individuelle Entwicklungsoptionen: von der Erst- in die Zweitreaktion
- Haltung und wirksames Verhalten als Coach
- Einsatz von Qualitätssicherungsinstrumenten im Coaching
- Praxistransfer Peer-Coaching zweite Sitzung (Lernpraxis) aus zwei Perspektiven, Coach und Klientin bzw. Klient mit Lernreflexion und Begleitung durch Supervision (Lehrpraxis)
- Wirksame Gestaltung von Selbstzugang, Ressourcen- und bewusster Stärkenaktivierung
- Interventionen für Umsetzungs- und Entwicklungsziele
- Schaffen bedeutsamer Momente als stabilisierende Basis für Veränderungen
- Haltung und wirksames Verhalten als Coach
- Einsatz von Qualitätssicherungsinstrumenten im Coaching
- Praxistransfer Peer-Coaching dritte Sitzung (Lernpraxis) aus zwei Perspektiven, Coach und Klientin bzw. Klient mit Lernreflexion und Begleitung durch Supervision (Lehrpraxis)
- Erarbeiten differenzierter Mini-Erkenntnisse für Nutzenmaximierung
- Wirksame Interventionen für Selbstentwicklungsziele
- Haltung und wirksames Verhalten als Coach
- Einsatz von Qualitätssicherungsinstrumenten im Coaching
- Praxistransfer Peer-Coaching vierte Sitzung (Lernpraxis) aus zwei Perspektiven, Coach und Klientin bzw. Klient mit Lernreflexion und Begleitung durch Supervision (Lehrpraxis)
- Ziele nach Coaching-Ende – Interventionen für einen erfolgreichen individuellen Transfer auf die nächsten Ziele
- Transferoptionen auf andere Kontexte im Arbeits- und Privatleben
- Haltung und wirksames Verhalten als Coach
- Einsatz von Qualitätssicherungsinstrumenten im Coaching
- Praxistransfer Peer-Coaching fünfte Sitzung (Lernpraxis) aus zwei Perspektiven, Coach und Klientin bzw. Klient mit Lernreflexion und Begleitung durch Supervision (Lehrpraxis)
- Gesamtprozess- und Ergebnisreflexion mit Rückfallprophylaxe und Coaching-Evaluation
- Selbstständige Durchführung eines Klienten-Coachings (Lernpraxis), dessen schriftliche Reflexion und Besprechung in der virtuellen begleitenden Supervision (Lehrpraxis)
- Darstellung der individuellen Coach-Learning-Journey mit theoriegeleiteter Darstellung kritischer Momente und Lessons Learned im mündlichen Abschlusskolloquium
Alle Module werden mit einer Prüfung abgeschlossen.
Module 1 - 6: schriftliche Reflexionsarbeit
Modul 7: mündliches Abschlusskolloquium
Organisatorisches
Damit alles rund läuft
Die Präsenztermine des Kurses finden in Räumlichkeiten der OTH Regensburg statt.
Berufs- oder Studienabschluss sowie mind. einjährige Berufserfahrung
Der Kurs richtet sich an Personalverantwortliche aller Organisationen, z. B. Führungskräfte, Coaches, Projektleiterinnen und -leiter, Personen mit Interaktionen im Kunden-, Patienten- oder Stakeholder-Kontext, Strategische Führungskräfte und alle, die Interesse am Thema Coaching und Persönlichkeitsentwicklung haben.
Bei erfolgreicher Absolvierung des Kurses ist die Vergabe des Zertifikats "Selbstführungscoach" geplant. Dieses soll 5 ECTS-Punkte umfassen und kann ggf. bei einem späteren Hochschulstudium angerechnet werden.

Profitieren Sie von geballter Kompetenz
Kursleitung
Die Teilnehmenden werden über die gesamte Dauer der Ausbildung von zwei Dozierenden begleitet.
Prof. Dr. Thomas Liebetruth, wissenschaftliche Leitung
Professor für internationale BWL mit Schwerpunkt Logistik, zertifizierter Coach (DVNLP), Certified Business Process Professional (CBPP, GFO, EABPM)
Isabell Braumandl, Dipl.-Psychologin, Dipl.-Ökonomin, Sportpsychologin (BDP e. V.)
Inhaberin des Coaching- & Beratungs-Centrums in München (CoBeCe)
Leitung und Dozentin forschungsorientierter Coaching-Ausbildungen an Universitäten und Hochschulen in Deutschland und Österreich, Excecutive Coach für die Max-Planck-Gesellschaft, PSI-Kompetenzberaterin, Fachautorin für den Springer-Verlag, Mitglied des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen BDP e. V.
Georg Zerle, BA Pädagogik, M.SC. Psychologie
Trainer und Coach CoBeCe (Coaching- & Beratungs-Centrum), PSI-Kompetenzberater, zertifizierter Positive-Psychologie-Coach, zertifizierter Karriere-Coach (CoBeCe), Promotion mit Schwerpunkt auf psychologische Beratungsformate
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Der erste Schritt in Richtung Zukunft
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Julia Dirnberger
Tel.: 0941 943-70268
E-Mail:zertifikate-seminare(at)oth-regensburg.de

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